das portrait
: Onejiru Arfmannkämpft für Frauen

Will Brücken schlagen: Onejiru Arfmann Foto: Matthias Arfmann

„Eeden“ heißt das neue Projekt von Onejiru Arfmann, das sie zusammen mit zwei Kolleginnen ins Leben gerufen hat – ein Arbeitsraum im Herzen Hamburgs, der allein Frauen und ihrer Arbeit gewidmet ist.

Arfmann ist vielseitig. Sie berät Nichtregierungsorganisationen (NGOs), macht Musik und ist Aktivistin. Für sie ist es ein Systemfehler, wenn Frauen in der Musikwelt immer noch deutlich unterrepräsentiert sind. Arfmann will Veränderung, sie setzt sich dafür ein, dass Musiker*innen eine Stimme und vor allem eine Plattform bekommen.

Als Sängerin stand sie selbst schon mit den erfolgreichen Musikern Materia und Gentleman auf der Bühne, tourte mit dem Kabarettisten Helge Schneider und sang auf Jan Delays Album. Vor Kurzem erschien ihr Album „Higher Than High“, eine Mischung aus Pop, Rock und Afro. Als Produzentin wirkte sie an dem erfolgreichen Projekt „Ballet Jeunesse“ mit, bei dem klassische Musik umkomponiert wird, um zugänglicher zu werden für ein junges Publikum.

Doch auch neben der Musik setzt sich die Wahlhamburgerin für Vieles ein: Als gebürtige Kenianerin sieht Arfmann ihre Aufgabe darin, Brücken zu schlagen, zwischen dem globalen Süden und dem Norden, wie sie sagt. Sie wolle Menschen anregen, „über den Tellerrand zu schauen“ und Stereotype aufzubrechen.

Mit ihrem neuen Vorhaben hat Arfmann schon Erfolg, bevor es überhaupt richtig losgeht. 2018 rief sie „Eeden“ zusammen mit den Aktivistinnen Kübra Gümüsay und Jessica Louis ins Leben. Der Name soll an das Paradies der Bibel erinnern, denn sie wollen einen freien und offenen Raum schaffen, in dem Frauen aus allen Bereichen gemeinsam in den Dialog treten können.

Für ihr Co-Working-Konzept für das Hamburger Schanzenviertel wurden Arfmann und ihre Kolleginnen im vergangenen November von der Bundesregierung als „Kultur- und Kreativpiloten 2019“ ausgezeichnet, von der Hamburger Kulturbehörde bekamen sie eine Finanzierung in Höhe von 100.000 Euro. Schirmherr des Projekts ist der Hamburger Kultursenator Carsten Brosda (SPD).

Einen Platz in dem neuen Arbeitsraum können Frauen aus den verschiedensten Bereichen mieten, Männer sind lediglich zu den Veranstaltungen eingeladen. „Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es harmonischer und dynamischer ist, wenn wir nur unter Frauen sind“, sagt Arfmann. Sophie Lahusen