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: tazler:innen mit langem Atem

Der Journalistenpreis „Der lange Atem“, der vergangene Woche zum 13. Mal vom DJV Berlin – Journalistenverband Berlin Brandenburg verliehen wurde, gilt als ein sehr ernsthafter. Er zeichnet aus, was abschätzig als „Schwarzbrotarbeit“ bezeichnet wird: wenig glamourös, aber unerlässlich für eine Demokratie.

Dass die taz gleich drei der neun nominierten Arbeiten stellte und auch noch zweifach ausgezeichnet wurde, ist eine wunderbare Bestätigung für diejenigen, die in der Kurzatmigkeit des Mediengeschäfts sich nicht aus der Ruhe bringen ließen.

Den 1. Preis bekam Dinah Riese, die in insgesamt nunmehr 80 Beiträgen für die taz über den umstrittenen Paragrafen 219a StGB schrieb, der es Ärzt:innen verbietet, für Schwangerschaftsabbrüche zu werben. Riese hatte den Fall der Ärztin Kristina Hänel bekannt gemacht. Ihr ist es zu verdanken, dass das Thema in den Fokus geriet und die Große Koalition sich zu einer wenn auch unbefriedigenden Gesetzesänderung durchrang.

Ein Team aus fünf taz­ler:innen wurde mit einem 2. Preis bedacht: Sebastian Erb, Martin Kaul, Alexander Nabert, Christina Schmidt und Daniel Schulz haben ein rechtes Netzwerk in der Bundeswehr offengelegt: „Hannibals Schattenarmee“ hat Verbindungen zum Kommando Spezialkräfte (KSK) der Bundeswehr und zum Verfassungsschutz.

Die Redaktion freut sich sehr über diese Wertschätzung der Redakteur:innen und auch derer, die im Hintergrund wirkten als Justiziar, als Faktenchecker, als Seitenproduzenten, in Layout, Korrektur und Fotoredaktion. Felix Zimmermann