Atombrennstofffabrik in NRW: Demonstranten fordern Stilllegung
Unter dem Motto „Atom und Kohle die Rote Karte zeigen“ haben forderten rund 350 Aktivist*innen am Samstag in Lingen die sofortige Stilllegung des dortigen AKW.
LINGEN epd/taz | Unter dem Motto „Atom und Kohle die Rote Karte zeigen“ haben nach Veranstalterangaben rund 350 Aktivist*innen am Samstag in Lingen die sofortige Stilllegung der dortigen Atombrennstofffabrik gefordert. Zur Mittagszeit starteten die Demonstrant*innen mit einer Kundgebung am Bahnhof. Redebeiträge gab es unter anderen von Aktivist*innen aus Belgien, Aachen und von verschiedenen Gruppen aus Lingen, wie Sprecher Matthias Eickhoff dem Evangelischen Pressedienst sagte.
Auch Vertreter*innen der AG Schacht Konrad sprachen zu den Demonstrant*innen, die im Anschluss zu einem Zug durch die Innenstadt aufbrachen. Die Proteste der rund 40 beteiligten Initiativen und Verbände richteten sich auch gegen die Urananreicherungsanlage im benachbarten Gronau in Westfalen. Zugleich forderten die Initiativen eine konsequente Energiewende ohne weiteren Braunkohleabbau.
Im Sommer seien während Revisionsarbeiten im Atomkraftwerk Lingen gefährliche Risse im Verdampfersystem entdeckt worden, hieß es im Demonstrationsaufruf. Die Rohre seien zwar verschlossen, es seien aber nicht alle untersucht worden. In der Brennelementefabrik habe es seit Betriebsbeginn vor 40 Jahren mehr als 150 Störfälle gegeben. Bei einer Explosion am 6. Dezember 2018 war das Labor der Fabrik zerstört worden.
Die Anlage beliefert Atomkraftwerke in mehreren Ländern mit Brennstäben, darunter sind auch die als störanfällig geltenden Reaktoren Doel in Belgien sowie Tihange und Fessenheim in Frankreich. Anti-Atom-Initiativen dringen schon länger auf eine Schließung der vom Atomausstieg ausgenommenen Fabrik.
Leser*innenkommentare
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Gast
Währenddessen:
"Russland plant weitere Kooperationen mit afrikanischen Staaten im Atomsektor. Der russische Energiekonzern Rosatom unterzeichnete gestern einen Vorvertrag mit Ruanda über eine Zusammenarbeit beim Bau eines Atomforschungszentrums, wie Rosatom-Chef Alexej Lichatschow sagte. Bereits gestern habe der Konzern einen entsprechenden Vertrag mit Äthiopien unterzeichnet mit dem Ziel, ein Hochleistungsatomkraftwerk zu bauen.(...)
Rosatom habe zudem schriftliche Einigungen mit 18 afrikanischen Staaten geschlossen, darunter Ägypten, Nigeria, der Sudan, Kenia, Ghana, Sambia und Uganda."
orf.at/stories/3142010/
Joachim Petrick
Der Atomausstieg 2011 nach dreifachem Fukushima GAU Japan durch die Bundesregierung Angela Merkel bleibt ein Etikettenschwindel und populistisch kommunizierte Farce, solange das Betreiben von AKWs, Unternehmen wie Urenco, Tochterfirna von RWE, Eon, für Urananreicherung, Atommüll als Werkstoff umdeklariertes Uranhexaflourid für den Export, tauglich als waffenfähiger Grundstoff für A-Waffen, davon ausgenommen bleibt.
taz.de/Uranabfall-...estfalen/!5635970/