neuim kino

„Porträt einer jungen Frau in Flammen“ Foto: Alamode Film

In dem neuen Spielfilm der französischen Regisseurin Céline Sciamma, „Porträt einer jungen Frau in Flammen“, entwickelt und behauptet die Kunst ihr Eigenleben. Die Künstler*in muss es nur zulassen – und festhalten. Oder, um Jean-Luc Godards einfaches und doch so wahres Diktum zu zitieren: „Kino heißt geben, aber davor muss man empfangen.“ Diese manchmal schöne, manchmal schmerzhafte Beziehung greift Sciammas bewegender Film auf. Die Aufnahmen von den langen Wanderungen an der rauen Küste erinnern an klassische Landschaftsmalerei, spannungsvoll werden die jungen Frauen zur Natur und zueinander in Beziehung gesetzt. Die beiden haben kaum ein Wort miteinander gewechselt, da läuft Héloise plötzlich in Richtung Abgrund. Wird sie ihrer Schwester folgen? Wenn sie im letzten Moment stehen bleibt, umweht sie eine Mischung aus Verwegenheit und Freiheitsempfinden. Später wird sie Marianne nach Tabak und Lesestoff fragen.