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Ab 2020 soll eine zentrale Anlaufstelle die Rückgabe von Kolonialobjekten aus deutschen Museen und Sammlungen vereinfachen. Ihre Einrichtung haben der Bund und die Länder am Mittwoch beschlossen. Die Anlaufstelle richtet sich an Menschen und Institutionen aus Herkunftsstaaten und betroffenen Gesellschaften, die sich dort über Bestände von Sammlungsgut aus kolonialen Kontexten in Deutschland werden informieren können. „Die Anlaufstelle soll dabei helfen, dass wir mehr Klarheit und Transparenz bekommen für diejenigen, die auf der Suche nach Auskünften über Objekte in Deutschland sind“, sagte der Hamburger Kultursenator und Vorsitzende der Kultusministerkonferenz Carsten Brosda (SPD). Die Anzahl infrage kommender Stücke ist hoch. Allein beim Berliner Ethnologischen Museum der von Bund und Ländern getragenen Stiftung Preußischer Kulturbesitz handelt es sich um eine halbe Million Objekte. Den Beschluss über die Einrichtung der Anlaufstelle kritisieren über 100 internationale Wissenschaftler, Künstler und Forscher in einem Appell, der am Donnerstag in der Hamburger Zeit veröffentlicht wurde. Darin fordern sie „unbeschränkten und unkontrollierten Zugang“ zu den Bestandsverzeichnissen der öffentlichen Museen in Deutschland. Dass es immer noch keinen freien Zugang dazu gebe, sei ein Skandal, heißt es in dem Aufruf.

Der Hamburger Verlag ­Edition Nautilus wurde für den Roman „Das Fortschreiten der Nacht“ der französischen Autorin Jakuta Alikavazovic bei der Frankfurter Buchmesse zweimal ausgezeichnet. Zum einen mit dem Preis der Hotlist 2019: dem mit 5.000 Euro dotierten Preis, der seit 2009 Bücher aus unabhängigen ­Verlagen ehrt. Und zum anderen mit dem mit 4.000 Euro dotierten „Melusine-Huss-Preis“ des deutschen Buchhandels.