Wochenvorschau für Berlin: Gesunde Rebellion

Extinction Rebellion will Berlin lahmlegen. Ansonsten startet die Woche der seelischen Gesundheit. Und ab Freitag gibt's auch noch Laser.

Auf zum Protest! Foto: dpa

Wenn es eine Liste gäbe mit psychisch besonders ungesunden Städten, stünde Berlin bestimmt ziemlich weit oben. „Du bist verrückt, mein Kind, du musst nach Berlin!“, heißt es schon in einem dem Opernkomponisten Franz von Suppé zugeschriebenen Zitat aus dem 19. Jahrhundert. Heute hingegen reicht es, ganz unverrückt in die Stadt zu kommen, der Rest erledigt sich quasi von allein.

Grund, so sagen Forscher*innen, seien unter anderem Isolation, Lärm und Stress. Noch stressiger als sonst wird es nächste Woche für Autofahrer*innen, denn die Klima-Aktivist*innen von Extinction Rebellion haben dazu aufgerufen, im Rahmen der internationalen Rebellion-Woche Straßen und Brücken zu blockieren. Ab Montag sind über die ganze Woche Aktionen angekündigt. So lädt die Hedonistische Internationale Montagmorgen ab 7 Uhr zu einer Radtour durch den Berufsverkehr ein. taz-Tipp: Auto stehen lassen (oder verkaufen), auf Öffis und Fahrrad umsteigen oder gleich bei den Aktionen mitmachen. Infos: extinctionrebellion.de/berlinblockieren.

Ein bisschen Aktivismus dürfte auch gut für das seelische Wohlbefinden sein. Man kommt mal wieder unter Leute und etwaige, durch die Prognosen der Kli­ma­wis­sen­schaftler*innen ausgelöste Angstzustände lassen sich dadurch abmildern.

Für ernsthafte psychische Erkrankungen gibt es hingegen selten eine einfache Lösung. Passend dazu startet am Donnerstag, dem Internationalen Tag der seelischen Gesundheit, die gleichnamige Themenwoche. Das diesjährige Motto ist „Gemeinsam statt Einsam“. Zehn Tage lang gibt es in den psychiatrischen und psychosozialen Einrichtungen Berlins Veranstaltungen, bei denen über mentale Gesundheit und psychische Erkrankungen aufgeklärt wird. Los geht’s am Donnerstagabend mit einer Auftaktveranstaltung am Potsdamer Platz. Informationen: aktionswoche.seelischegesundheit.net.

Ein bisschen Farbe in den betongrauen Herbst bringt auch das am Freitag beginnende Festival of Lights. Lichtkünstler*innen aus aller Welt strahlen über hundert Gebäude, Bahnhöfe, Brücken und andere Wahrzeichen der Stadt zehn Nächte lang an. Das diesjährige Leitthema ist nicht „Mentale Gesundheit“, sondern passend zum Mauerfalljubiläum „Freiheit“. Infos unter festival-of-lights.de.

Wem das jetzt alles doch wieder zu viel Trubel ist: einfach mal eine Woche aufs Land fahren, tut auch mal ganz gut. Sind ja auch Herbstferien.

Einmal zahlen
.

Fehler auf taz.de entdeckt?

Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!

Inhaltliches Feedback?

Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.

Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.

Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?

Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.