Deutschland auf dem „Zauberberg“

Zahlreiche Veranstaltungen, Symposien und Ausstellungen ehren den Großschriftsteller aus Lübeck

Auch die Stadt München, in der Thomas Mann von 1893 bis 1933 lebte, gedenkt des 50. Todestages

Aus Anlass des fünfzigsten Todestages Thomas Manns finden in Deutschland zahlreiche Gedenkveranstaltungen statt. Vor allem in seiner Heimatstadt Lübeck wird der Schriftsteller ausgiebig gewürdigt. Dort hat die Festwoche zu seinen Ehren bereits am 7. August mit der Verleihung des Thomas-Mann-Preises an Walter Kempowski begonnen. Sie endet mit einem Festakt am 13. August und hat einiges an Programm zu bieten. Hierzu zählt ein Kongress der Deutschen Thomas-Mann-Gesellschaft, bei dem seit gestern über verschiedene „Thomas-Mann-Bilder“ nachgedacht wird. Eingeladen hierzu ist unter anderem Enkel Frido Mann, der Nachlassverwalter des Mann’schen Oeuvres.

Auch die Stadt München, in der Thomas Mann von 1893 bis 1933 lebte und seine „Buddenbrooks“ schrieb, gedenkt des 50. Todestages von Mann. Die Universität veranstaltet eine Vorlesungsreihe, die sich mit Thomas Manns Münchner Zeit beschäftigt. Und das Literaturhaus der Stadt wird im Dezember eine Ausstellung eröffnen, die Manns Kinder porträtiert.

Der Fischer-Verlag, bei dem alle Bücher Manns erscheinen, hat eigens eine Internet-Seite eingerichtet. Unter www.thomasmann.de kann man sich über Leben und Werk des Autors informieren. Bei Fischer erscheint auch ein Buch über die „Randfiguren des Thomas Mann“ von Barbara Hoffmeister und Robert Gernhardt, dessen Zeichnungen der Personen im Schatten von Felix Krull oder Tonio Kröger derzeit im Lübecker Buddenbrookhaus zu sehen sind. Und auch im Fernsehen ist Thomas Mann Thema. Der NDR wiederholt am 13. und 14. August Heinrich Breloers Dreiteiler „Die Manns“ mit Monika Bleibtreu und Armin Müller-Stahl. Und das ZDF lässt das „Literarische Quartett“ wieder auferstehen. Am 17. August werden Marcel Reich-Ranicki, Hellmuth Karasek und Iris Radisch mit ihrem Gast Robert Gernhardt über Thomas Manns Erzählungen „Tristan“, „Tonio Kröger“, „Der Tod in Venedig“ und „Mario und der Zauberer“ diskutieren. MARTIN SCHNEIDER