Killerpolizisten in El Salvador

Staatsanwaltschaft: Über 100 „außergerichtliche Hinrichtungen“

Die Staatsanwaltschaft für Menschenrechte hat die Polizei von El Salvador für mehr als 100 „außergerichtliche Hinrichtungen“ zwischen 2014 und 2018 verantwortlich gemacht. Im Kampf gegen Bandenkriminalität seien in diesem Zeitraum mindestens 116 Menschen „brutal ermordet“ worden, teilte die Staatsanwaltschaft für Menschenrechte am Dienstag (Ortszeit) in der Hauptstadt San Salvador mit. Staatsanwältin Raquel Caballero de Guevara sagte, ein 141-seitiger Bericht beschreibe Muster, die auf „außergerichtliche Hinrichtungen und exzessive Gewaltanwendungen“ durch die Polizei hindeuteten. In einigen Fällen seien auch Hinweise auf „Gräueltaten“ wie Folterungen gefunden worden.

Dies müsse untersucht werden, damit die Verantwortlichen vor Gericht gestellt werden könnten, sagte sie. Es gebe „starke Hinweise“ dass die mutmaßlichen Bandenmitglieder nicht – wie von der Polizei behauptet – bei bewaffneten Auseinandersetzungen ums Leben gekommen seien, sondern durch „Tötungen“. Von den untersuchten Fällen seien bislang nur 19 vor Gericht verhandelt worden, nur in zwei Fällen sei es zu Verurteilungen gekommen. (dpa)