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: Kunstfertiger Knallerkäfig

Unzufrieden schlich Emily von Mallinckrodt durch ihr Atelier. Die junge Künstlerin hatte bereits einige Werke angefertigt. Bei den Kritikern aber war ihre eigenartige Technik des Untermalens nicht nur auf Wohlwollen gestoßen. Denn Emily von Mallinckrodt „öffnete“, wie sie stets erklärte, ein vorhandenes Kunstwerk, indem sie die Farben anhob, um dem Gemälde ihre eigenen unterzuschieben. Das nannte sie „Untermalen“. Zwar war von ihrem „Bild“ dann gar nichts zu sehen, aber die Kunstkritik würde sich schon irgendwann mit dem neuen Subgenre anfreunden. Jetzt allerdings wollte Emily von Mallinckrodt der passende Titel für den untermalten röhrenden Hirsch partout nicht einfallen: „Knallerprozente im goldenen Käfig“? Oder doch kürzer? „Knallerkäfig“? Egal. Hauptsache, sie bekäme tatsächlich eine Million für das ausgefeilte Werk.