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: Nazis bedrohen taz-Security

Es war kein Heimspiel: Am Dienstag konstituierte sich in Wurzen nahe Leipzig der neue Stadtrat. Darin vertreten: eine Gruppe aus dem rechtsextremen Hooligan-Milieu. Am Montag war die taz Ost mit einer Podiumsdiskussion in Wurzen zu Gast. Drinnen diskutieren etwa 50 BürgerInnen mit VertreterInnen der Zivilgesellschaft und Lokalpolitikern, draußen filmen und bedrohen die Nazis die Sicherheitsleute der taz. Diese müssen schließlich die Polizei rufen.

„Wir wissen, dass für engagierte Menschen in Wurzen solche Einschüchterungsversuche Alltag sind“, sagt taz-Vizechefredakteurin Barbara Junge. „Dass Rechtsextreme auf diese Weise versuchen, Kritik an ihren Umtrieben zu verhindern, ist unerträglich.“ Sarah Ulrichs eindrückliche Reportage „Rechts der Mulde“ über die Zustände in Wurzen lesen Sie auf taz.de, einen Bericht über den Abend finden Sie im taz-Hausblog.

Die Leute mögen Martin Dulig. Die Zustimmungswerte für den SPD-Wirtschaftsminister von Sachsen liegen weit über denen seiner Partei. Die Differenz ist so groß, dass auf seinen Wahlplakaten riesengroß Duligs Name steht, während „SPD“ nur weiß auf hellgrau, kaum leserlich, gedruckt ist. taz-Chefredakteur Georg Löwisch hat Dulig im Wahlkampf begleitet und auch zum Kochen in die taz-WG in Dresden eingeladen. Löwischs Porträt lesen Sie auf den Seiten 4–5. Auf dem taz-Instagram-Kanal sehen Sie, wie Dulig sich als Koch geschlagen hat.

Nur wenig hat die Große Koalition so belastet wie die Causa Maaßen. Der einstige Verfassungsschutzchef war unter anderem über seine Relativierung der rassistischen Ausschreitungen in Chemnitz vor einem Jahr gestolpert. Nun holt ihn die Vergangenheit ein: Neue Ermittlungsergebnisse zu Chemnitz zeigen, dass Maaßen, der es besser hätte wissen müssen, unrecht hatte.

Die Wahlen in Sachsen und Brandenburg verfolgt die taz bis zum 3. September mit einer Redaktion in Dresden. Alle Texte: taz.de/tazost

„Wenn eine Hetzjagd verabredet wird, wenn dann eine Hetzjagd stattfindet und wenn es auch so aussieht, dass eine Hetzjagd stattgefunden hat – dann muss man schon Maaßen heißen, um zu bestreiten, dass es eine Hetzjagd war“, schreibt der CDUler Ruprecht Polenz auf Twitter. Den Text zu den neuen Ermittlungsergebnissen von taz-Redakteur Konrad Litschko finden Sie auf Seite 7. Christian Jakob