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: Sächsische Farbenspiele

Kurz vor der Wahl haben die Grünen ihre Parteivorstands-Klausur medienwirksam nach Dresden verlegt. 2014 war die Partei mit 5,7 Prozent gerade eben so in den Landtag gekommen. Jetzt bereitet sie sich auf eine mögliche Regierungsbeteiligung vor. Was das für die kaum bekannte Spitzenkandidatin Katja Meier bedeutet, beschreibt taz-Chefredakteur Georg Löwisch. Sein Porträt von Katja Meier lesen Sie auf Seite 6.

Parteichef Robert Habeck sagte derweil in Dresden, die CDU in Sachsen sei „nicht immun gegen die AfD“. Zwar hat Ministerpräsident Michael Kretschmer eine Zusammenarbeit mit der AfD ausgeschlossen. Doch längst nicht jeder vertraut darauf, dass die Partei am Ende nicht womöglich doch ein Bündnis mit den Populisten eingeht. Die taz-Redakteurinnen Sabine am Orde, Anja Maier und Sachsen-Korrespondent Michael Bartsch haben erkundet, was Schwarz-Blau in Sachsen bedeuten könnte (Seite 4–5). „Die CDU steht auf jeden Fall vor einer Zerreißprobe – ein Bündnis mit den Grünen ist im extrem konservativen Landesverband fast so umstritten wie eine Zusammenarbeit mit der AfD“, sagt am Orde.

Dazu dürfte auch der Leipziger Rechtsanwalt Jürgen Kasek beigetragen haben. Der Grüne ist praktisch auf jeder Demo gegen Naziumtriebe in Sachsen unterwegs – und hat die Union immer wieder wegen ihrer Zahnlosigkeit gegenüber der ex­tremen Rechten scharf kritisiert. Am Dienstag ist er als Dinnergast in der taz-WG. Wie Kasek den Wahlkampf erlebt hat und was er für die Zukunft erwartet, lesen Sie am Mittwoch auf taz.de.

Keine Stimmengewinne zu erwarten hat die Linke, im Gegenteil. Dem Niedergang der einst im Osten besonders starken Partei ist taz-In­landsredakteur Martin Reeh nachgegangen (Seite 7). Sein Befund: Mit ihrem Bekenntnis zum schnelleren Kohleausstieg gewinnt die Partei womöglich junge Wähler – verliert aber die alten im Osten.

Heute konstituiert sich der neue Stadtrat von Wurzen. Mit dabei: das extrem rechte „Neue Forum für Wurzen“. Die taz war am Montag mit einer Veranstaltung vor Ort. Einen Bericht über den Abend sowie eine lange Recherche von Sarah Ulrich über die Hintergründe der Nazi-Truppe in der kleinen Stadt östlich von Leipzig lesen Sie auf taz.de.

Die Wahlen in Sachsen und Brandenburg verfolgt die taz bis zum 3. September mit einer Redaktion in Dresden. Alle Texte: taz.de/tazost

Christian Jakob