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Durch den Tunnel

Ein Tunnel, der Europa mit Amerika verbindet – davon träumte Michael Verne, Sohn des Schriftstellers Jules Verne, schon 1888 in einer Geschichte. Auch das Buch „Der Tunnel“ des Autors Bernd Kellermann, das 1935 als „Transatlantic Tunnel“ verfilmt wurde, handelt von einer Röhre zwischen London und New York.

Knapp 100 Jahre später ist ein Tunnel durch den Atlantik immer noch Science Fiction – aber zumindest technisch vorstellbar. Denn seit Tesla-Gründer Elon Musk im Jahr 2013 unter dem Namen „Hyperloop“ ein Konzept für ein Röhren-Transportsystem vorgestellt hat, arbeiten weltweit mehrere Unternehmen an der Umsetzung. In den weitgehend luftleeren Röhren sollen magnetisch schwebende Kabinen auf bis zu 1.000 Kilometer pro Stunde beschleunigt werden. Das Tempo wäre damit mit einem Flugzeug vergleichbar, der Energieverbrauch durch die geringe Reibung hingegen weitaus niedriger – und, weil elektrisch, zudem sehr viel leichter CO2-frei bereitzustellen.

Doch schon bei Fahrten über Land gibt es Zweifel, ob das Konzept technisch und finanziell funktionieren wird. Bei einer Verbindung zwischen Europa und Nordamerika, sei es über Island und Grönland oder quer durch den Atlantik, wären die Herausforderungen weit größer. Dass es noch in diesem Jahrhundert gelingt, Menschen und Waren per Rohrpost über den Atlantik zu schicken, scheint darum wenig wahrscheinlich. Malte Kreutzfeldt