Jatta weist Vorwürfe zurück

Der HSV-Stürmer, dem vorgeworfen wird, die Behörden über seine Identität zu täuschen, nimmt Stellung

Es gibt die Befürchtung, der Fall Jatta könne zu einer unendlichen Geschichte werden

Im Fall Bakéry Jatta liegt der Ball jetzt bei den Behörden. Jattas Anwalt reichte drei Tage vor Fristende beim Bezirksamt Mitte eine Stellungnahme ein, um aufgekommene Zweifel an der Identität des Fußball-Profis vom Zweitligisten HSV auszuräumen. „Natürlich weisen wir die Vorwürfe mit aller Entschiedenheit zurück“, sagte Jattas Anwalt Thomas Bliwier am Dienstag. Nähere Einzelheiten wollte er nicht nennen.

Nach einem Bericht des Magazins Sport Bild soll es Zweifel an der Identität des HSV-Stürmers geben. Der in Gambia geborene Jatta könnte demnach einen anderen Namen haben und älter als von ihm angegeben sein.

Der Fall beschäftigt auch den Kontrollausschuss des Deutschen Fußball-Bundes (DFB). Der 1. FC Nürnberg, der VfL Bochum und der Karlsruher SC haben Einspruch gegen die Wertung ihrer Spiele gegen den HSV eingelegt. Die HSV-Verantwortlichen haben stets betont, hinter ihrem Spieler zu stehen und ihn weiter voll einzuplanen.

Das DFB-Sportgericht will im September den Einspruch der Nürnberger weiterverhandeln. „Dann müssen wir sehen, ob das Auswirkungen auf andere Einspruchsverfahren hat“, sagte der DFB-Kontrollausschussvorsitzende Anton Nachreiner. Er befürchtet ein langwieriges Verfahren: „Der Fall Jatta könnte sich zu einer unendlichen Geschichte entwickeln.“

Aus seiner Sicht sei nicht klar, ob jetzt eine abschließende Entscheidung ergehen könne oder man warten müsse, bis die Ausländerbehörde zu einem Ergebnis komme. Wenn man jetzt eine Entscheidung treffe, die in einem Jahr revidiert werden müsste, wäre das fatal für die Tabellensituation und den sportlichen Wettkampf. (dpa)