Das kommt auch
: CSD feiert Geburtstag

Die Geschichte des Christopher Street Days in Deutschland ist eng mit der Stadt Bremen verwoben: Unter dem Namen „Schwuler Karneval“ fand in der Hansestadt vor 40 Jahren die erste Demonstration der LGBT-Community in Deutschland statt. Zu diesem Anlass stellt der Bremer CSD die diesjährige Veranstaltung unter das Motto „40 Jahre CSD in Deutschland“. Am Samstag, den 31. August, wird die Bremer Innenstadt wieder in Regenbogenfarben getaucht.

Los geht es traditionell mit einem Demonstrationszug. Um 12 Uhr treffen sich die Teilnehmer*innen am Altenwall an der Ecke zur Stadtbibliothek und ziehen von dort aus über den Hauptbahnhof zum Theater Goetheplatz. Am Marktplatz ist für 14 Uhr eine Zwischenkundgebung angesetzt. Bei der Wahl der Route legten die Veranstalter*innen großen Wert auf gute Sichtbarkeit und Barrierefreiheit.

Obwohl gleichgeschlechtliche Paare mittlerweile heiraten dürften und die Ehe anerkannt werde, sei es weiterhin dringend notwendig, ein Zeichen für die Rechte der LGBT-Community zu setzen, schreiben die Organisator*innen in einer Pressemitteilung. Schließlich seien diese Meilensteine in Europa durch den Aufstieg rechter Parteien in Regierungen gefährdet. „In einem Europa, das wir als Wertegemeinschaft verstehen, müssen Menschenrechte universell gelten“, sagt Robert Dadanski, der in Bremen Mitglied des CSD-Vereins ist.

Von der Stadt erhielt der CSD Bremen zuletzt immer mehr Unterstützung –in Form von Solidaritätsbekundungen. Im vergangenen Jahr hisste die Bremische Bürgerschaft die Regenbogenflagge, die Volkshochschule und die Glocke, ein Konzerthaus in Bremen, taten es ihnen gleich. Dieses Jahr möchte erstmals auch das Rathaus Flagge bekennen, wie der Weser-Kurier berichtete.

Der Christopher Street Day hat seinen Ursprung in New York. Dort wurde vor 50 Jahren eine Schwulenbar in der Christopher Street Opfer einer Polizeirazzia. Seither ziehen jährlich Bürgerrechtler*innen am letzten Samstag im Juni durch die Straßen New Yorks. Aus einzelnen Kundgebungen wurde eine weltweite Bewegung, die bis heute in über 70 Ländern Einzug gehalten hat.

Zum ersten Bremer CSD 1979 kamen 800 Menschen. In diesem Jahr könnte eine fünfstellige Zahl erreicht werden. Florian Fabozzi