Kinderhospize fast ausgelastet

Zahl intensivpflichtiger und lebenslimitierend erkrankter Kinder steigt seit einigen Jahren

Für todkranke Kinder stehen in Berlin derzeit 21 Plätze in zwei stationären Kinderhospizen zur Verfügung. Außerdem gibt es sechs ambulante Kinderhospizdienste, die die psychosoziale Begleitung von palliativ erkrankten Kindern und deren Familien übernehmen, wie die Senatsgesundheitsverwaltung in einer am Montag in Berlin veröffentlichten Antwort auf eine parlamentarische Anfrage der CDU-Fraktion im Abgeordnetenhaus mitteilte.

Träger des Hospizes „Sonnenhof“ ist die Björn-Schulz-Stiftung. Das Kinder-Tages-und- Nacht-Hospiz „Berliner Herz“ wird vom Humanistischen Verband Berlin-Brandenburg betrieben. Die Auslastungen der beiden Häuser lag in den vergangenen zwei Jahren bei durchschnittlich 74 und 86 Prozent, hieß es weiter. Die sechs ambulanten Kinderhospizdienste begleiteten im vergangenen Jahr insgesamt 255 Kinder und deren Familien. Damit seien die ambulanten Hospizdienste überwiegend ausgelastet, auch wenn es bei einigen Diensten noch freie Kapazitäten gebe, hieß es unter Berufung auf die Fachstelle Menschenkind.

„Die stationären Kinder- und Jugendhospize in Berlin sind nicht durchgängig voll belegt. Das aktuelle Angebot an stationären Hospizplätzen für Kinder und Jugendliche wird vom Senat daher im Prinzip als ausreichend bewertet“, hieß es in der Antwort der Gesundheitsstaatssekretärin Barbara König (SPD) weiter. Allerdings könne es bei der Entlastungspflege zu Wartezeiten kommen, besonders in der Urlaubszeit.

Laut Fachstelle Menschenkind und dem Hospiz „Berliner Herz“ würden die vorhandenen stationären Hospizplätze ausreichen, wenn genügend Kurzzeit-, Verhinderungs- und Dauerpflegeplätze für intensivpflichtige Kinder und Jugendliche vorhanden wären. In der Folge des medizinischen Fortschritts habe die Zahl intensivpflichtiger und lebenslimitierend erkrankter Kinder in den vergangenen Jahren stark zugenommen.

Nach Aussage der Björn-Schulz-Stiftung gibt es in der Folge des Fachkräftemangels Probleme, Intensivkinderpflegedienste zur ambulanten pflegerischen Versorgung von palliativ erkrankten Kindern und Jugendlichen zu finden. Dadurch komme es teilweise dazu, dass diese Kinder länger als notwendig in einem Krankenhaus oder einem stationären Kinderhospiz bleiben müssten. In einigen Fällen werde dann auf Intensivpflegedienste für Erwachsene zurückgegriffen. (epd)