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Dokumentarfilm­regisseurin Specogna erhält Konrad-Wolf-Preis

Die Schweizer Dokumentarfilmregisseurin Heidi Specogna (60) erhält in diesem Jahr den Konrad-Wolf-Preis der Berliner Akademie der Künste. Die Jury würdigte in ihrer Begründung Specognas Beharrungsvermögen, das es ihr ermögliche, „in ganz außerordentlicher Weise die persönliche Geschichte ihrer Protagonisten vor dem politischen Hintergrund ihrer Länder – hauptsächlich Lateinamerika und Afrika – aufzufächern“. Specogna verstehe es besonders, die ­Schicksale der Frauen zu beleuchten, die von Kindheit an massenhaft Opfer oder Zeugen von Kriegsgräuel und Vergewaltigungen geworden seien.

Streit über altes Wandgemälde mit Bildern von Sklaven und Ureinwohnern

An der George Washington High School in San Francisco haben 13 Wandgemälde des russischen Künstlers Victor Arnautoff, die dort seit über 80 Jahren zu sehen sind, eine heftige Debatte ausgelöst. Kritiker stoßen sich an der Darstellung über das Leben des ersten US-Präsidenten George Washington, vor allem an der Abbildung von Sklaven und getöteten Ureinwohnern. Die Schulbehörde hatte sich im Juni entschieden, die Fresken übermalen zu lassen, einige Schüler hatten bekundet, die Bilder von schwarzen und indigenen Unterdrückten zu sehen, sei für sie traumatisierend. Daraufhin war es zu Protesten gekommen. Ein Gremium stimmte nun mit knapper Mehrheit dafür, die Malereien zu erhalten, sie aber mit einer Verkleidung abzudecken. Zu den Verfechtern der Wandfresken gehört unter anderem der schwarze Schauspieler und Aktivist Danny Glover (73), der als Jugendlicher die Schule besucht hatte. Sie zu vernichten oder zu verstecken, verglich Glover mit Bücherverbrennungen. Die umstrittenen Darstellungen seien vielmehr eine mahnende Erinnerung an die Unterdrückung von Menschen, sagte er dem Sender KPIX.

Fliegendes Handgesicht

Im neuseeländischen Wellington hat die Skulptur einer riesigen Hand mit Gesicht, die, befestigt an einen Helikopter, auf das Dach der Galerie für Gegenwartskunst ge­flogen worden war, für Angst gesorgt. Anwohnern sei es vorgekommen, als sei ein Albtraum à la Lovecraft Wirklichkeit geworden, berichtet der Guardian. Das Handgesicht ist ein Werk des neuseeländischen Künstlers Ronnie van Hout, der es als Denkmal für die schweren Erdbeben im Jahr 2011 in der Stadt Christchurch gestaltet hat. Als Hommage an Victor Hugos Quasimodo heißt sie „Quasi“ und soll das Verunstaltete und Zerbrochene symbolisieren. In Wellington soll die Skulptur für drei Jahre den bei einem Erdbeben 2016 stark zerstörten Civic Square überblicken, so der Guardian.