Lohmeyer kündigt S04-Mitgliedschaft: Dem Metzger die Tür zeigen

Schauspieler Peter Lohmeyer kündigt seine Mitgliedschaft bei Schalke. Er kritisiert die Äußerungen von Tönnies und den Beschluss des Ehrenrats.

Schauspieler Peter Lohmeyer im Anzug vor einer Werbewand.

Zeigt Haltung: Schauspieler Peter Lohmeyer kündigt seine Mitgliedschaft beim S04 Foto: dpa

Elf Tage nach den rassistischen Äußerungen von S04-Aufsichtsratchef Tönnies kündigt ein Schauspieler seine langjährige Mitgliedschaft in dem Fußballverein. Peter Lohmeyer, bekannt aus Film- und Fernsehen, äußerte sich zunächst gegenüber dem Fußballmagazin 11 Freunde zu seinem Entschluss: „Schalke 04 war immer ein Vorreiter im Kampf gegen Diskriminierung und Rassismus, und darauf war ich immer sehr stolz. Jetzt wird das durch den Metzger in Frage gestellt, und das macht mich sauer – und traurig!“

Bei Rassismus dürfe man keinen Unterschied machen. Da Tönnies den Club nicht verlässt – und bis auf ein dreimonatiges Päuschen auch nicht verlassen muss –, möchte nun Lohmeyer nicht länger Mitglied bleiben. Richtig so!

Neben Worten des Zuspruchs und der Bewunderung – auch aus Kreisen des sportlichen Erzfeindes Borussia Dortmund – hagelt es auf Twitter reichlich Kritik. Wie immer, wenn Menschen des öffentlichen Lebens Stellung beziehen, wird der Vorwurf laut, alles sei reine PR-Masche. Er hätte seine Kündigung nicht öffentlich machen müssen, daher diene die Aktion der puren Selbstinszenierung, schrei­ben Nutzer und Medienvertreter auf der Plattform.

Gegenthese: Entscheidungen wie diese müssen sogar unbedingt öffentlich gemacht und diskutiert werden. Wenn dem Ehrenrat eines Vereins, der sich den Kampf gegen Diskriminierung auf die Fahne geschrieben hat, das nötige Rückgrat fehlt, um dem Rassismus in den eigenen Reihen keinen Raum zu bieten, und sich dann ein Fan von jener Nachgiebigkeit, die schon an Selbstverleugnung grenzt, distanziert, ist dies lobenswert. Übrigens: Als Fan bleibt Lohmeyer dem S04 weiter treu. Auch Mitglied der Schalker Fan-Initiative wird er bleiben. Seine Kündigung ist eine Ansage an die Chefetage.

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