Projizieren mit Solarenergie

Nachhaltig und emissionsfrei: Das Projekt „Cinema del Sol“ macht noch bis September Wanderkino in und um Hannover

Im Vorprogramm gibt es kurze Filme zu den Themen Klimaschutz und erneuerbare Energie

Von Wilfried Hippen

Der Kinobesuch wird kaum als Frevel an der Umwelt angesehen, aber Kinos sind tatsächlich Stromfresser. Und die sich zunehmend durchsetzende digitale Filmprojektion ist um einiges energieaufwendiger als die analoge: So müssen etwa die Projektionsräume klimatisiert werden.

Es gibt auch Gegenentwürfe: Ein durch Sonnenenergie betriebenes Kino, oder genauer: eine Vorführapparatur; so klein, das sie sich in einem Fahrradanhänger transportieren lässt. So eine Anlage hat der Verein „Wissenschaftsladen“ in Hannover vor zwei Jahren entwickelt und auch gebaut. Zwei von diesen Anhängern gibt es derzeit, die voll geladen zweieinhalb Stunden Projektion hinbekommen; ist der vorzuführende Film länger, ist eine kurze Pause nötig: um den Anhänger zu wechseln. Jeder Anhänger hat ein Photovoltaik-Modul installiert sowie Laderegler, Wechselrichter und einen Akku.

Mit diesen kleinen Kinoapparaten geht der Wissenschaftsladen dieser Tage wieder auf Wanderschaft: Im Sommer spielt man in Hannover und Umgebung in Scheunen und Kultureinrichtungen – oder unter freiem Himmel. Im vergangenen Jahr kamen zu zwölf Vorstellungen mehr als 1.200 Gäste.

In diesem Jahr gibt es im August noch einige Termine, jeweils mit einem Vorprogramm aus kurzen Filmen zu den Themen Klimaschutz und erneuerbare Energie. Der Eintritt ist frei, nach den Vorstellungen werden aber Spenden für das Projekt gesammelt.

Am 8. August, 21 Uhr, kommt im Wiesendachhaus in Laatzen die Komödie „Madame Mallory und der Duft von Curry“ zur Aufführung. Am 10. August bauen die Wanderkinomacher ihre Anlage dann im Energiebunker in Hannover auf: Ab 19.30 Uhr läuft „Das erstaunliche Leben des Walter Mitty“ von und mit Ben Stiller. Am 12. August folgt im Stadtteilzentrum am Kronsberg die Dokumentation „Weit. Die Geschichte einer langen Reise“ von Gwendolin Weisser und Patrick Allgaier – hier sollten Sitzgelegenheiten mitgebracht werden. Auf dem Sportplatz des TB Stöcken steht dann am 16. August die französisch-belgische Komödie „Der Super-Hypochonder“ auf dem Programm.

Open Air soll am 23. August im Kulturtreff Hainholz das Filmmusical „Greatest Showman“ über den Zirkusmacher P. T. Barnum gezeigt werden – bei schlechtem Wetter aber dann doch lieber im Saal.

Alle Termine:

http://cinemadelsol.de;

www.wissenschaftsladen-hannover.de