„Mehr Biohöfe als im Schnitt“

AKTIONSTAGE Der Verein Sozialökologie wirbt im Bürgerpark für die „Bio-Stadt Bremen“

■ 59, ist Umweltingenieurin und Geschäftsführerin des Vereins Sozialökologie.

taz: Frau Baalmann, die Umwelt-Staatsrätin Friderich eröffnet am Sonntag die Aktionstage zum Ökolandbau. Fragen Sie sie bei dieser Gelegenheit, warum die Kantine der Umweltbehörde kein Bio-Essen verkauft?

Monika Baalmann: Das habe ich bereits – mit unserem Konzept „Bio-Stadt Bremen“ haben wir uns ja unter anderem zum Ziel gesetzt, mehr Bio-Essen in öffentlichen Einrichtungen durchzusetzen. Auch die Staatsrätin setzt sich dafür ein, leider bisher ohne Erfolg.

Woran liegt das?

Es fehlt an politischer Unterstützung. Der hohe Kostenfaktor wird immer wieder als Argument vorgeschoben. Unsere Idee ist es nun, erst einmal die Verbraucherseite zu überzeugen. Beispielsweise besuchen wir mit Interessierten während der Aktionstage Bauernhöfe in der Umgebung, um ihnen ökologischen Landbau und artgerechte Tierhaltung näherzubringen.

Glauben Sie, dass Ihnen die neue Stanford-Studie über Biolebensmittel dabei einen Strich durch die Rechnung macht?

Nein. Biolebensmittel sind trotzdem die besseren Lebensmittel. Sie enthalten weniger belastende Stoffe und die Biolandwirtschaft ist immer noch ressourcenschonender und nachhaltiger als konventionelle Landwirtschaft. Außerdem stärkt sie die Wirtschaftskraft einer Region.

Wie viele Bio-Höfe gibt es denn im Land Bremen?

Ein gutes Dutzend. Die meisten sind Milchbetriebe. Der Ökolandbau entspricht fast neun Prozent der gesamten landwirtschaftlich genutzten Fläche – das liegt deutlich über dem Bundesdurchschnitt.  INTERVIEW: KRY

Sonntag ab 14 Uhr, Marcusbrunnen