specht der woche
: Richtig wählen

Illustration: Christian Specht

Christian Specht ist politisch engagiert und unter anderem Mitglied im Behindertenbeirat in Berlin-Friedrichshain-Kreuzberg sowie im Vorstand der Lebenshilfe. Er hat ein Büro in der taz und zeichnet. Wenn er es zulässt, zeigt die taz sein Bild.

Es geht um den Landtag in Brandenburg. Der wird ja bald neu gewählt. Die Parteien habe ich mit ihren Farben eingezeichnet. Grün für die Grünen, Rot für die SPD, Lila für die Linken, Blau für die AfD, Schwarz für die CDU und Gelb für die FDP. Wie die dann wirklich sitzen werden, weiß ich noch nicht. Das habe ich mir erst einmal so ausgedacht. Vielleicht sitzt die AfD dann ja auch bei der FDP und nicht bei der CDU. Vorne sitzt das Präsidium, die Linken können da meinetwegen auch mitmachen. Ich hatte nur grad keinen Platz für die.

Was ich mir überhaupt nicht wünsche, ist, dass nach der Wahl die Linken und die AfD zusammenarbeiten. AfD und CDU könnten auch zusammengehen, das fände ich aber auch nicht gut. Den Linken und der CDU traue ich da alles zu. Vielleicht machen die beiden ja auch eine Koalition ohne die AfD, wenn es sonst nicht reicht. Aber was soll das den Linken bringen? Dann knicken die doch nur noch mehr ein und verlieren wieder Wähler. Wenn ich in Brandenburg wohnen würde, fände ich das nicht gut. Und hätte das auch Auswirkungen auf Berlin, wenn Linke und CDU zusammengehen?

In Berliner Senat mit den Grünen, der SPD und den Linken läuft es doch ganz gut. Der Bürgermeister Michael Müller mag das Bündnis ja nicht. Aber wenn die Menschen in der Stadt das so wollen, kann er nichts machen. Das ist nicht seine Entscheidung. So eine Koalition wäre doch auch für Brandenburg in Ordnung. Die Leute sollen auf jeden Fall alle wählen gehen. Aber sie wählen hoffentlich nicht die Falschen. Die müssen ihr Kreuz an der richtigen Stelle machen. Protokoll: Daniél Kretschmar

Unter taz.de/specht können Sie die Spechts der letzten Monate nachlesen und sich den fabelhaften neuen Specht-Podcast anhören.