Thomas Mauch
hört auf den Sound der Stadt
:

Ohne B mag man sich die Musik ja gar nicht vorstellen – also erst einmal das B wie die Beatles. Die ja das Thema des „Yesterday“-Films sind, der gerade im Kino durchaus rechtschaffen und nur im Laufe des Films durch die sich arg aufplusternde Liebesgeschichte etwas gebremst nachvollziehen lässt, dass die Welt mit den Beatles eine viel bessere ist als eine ohne (was man sich, wie gesagt, gar nicht vorstellen mag). Und zu dem B gesellen sich halt auch die Blow-Ups, eine Band aus Berlin, die den Beat und die Sechziger in etwa so drängelnd beherzt angeht, wie in dem „Yesterday“-Film ein „Help“ ausgespielt wird. Heute am Donnerstag sind die Blow-Ups im Schokoladen zu hören, wo dazu mit Mooon eine gut geschwisterlich aufgestellte Band – zwei Brüder und ein Cousin – aus dem niederländischen Dorf Aarle-Rixtel eine freundliche und gleichfalls von den Sixties geprägte Musik macht (Ackerstraße 169, 20 Uhr).

Vom Freitag bis Sonntag wird es dann im Schokoladen voller werden, wenn beim traditionellen sommerlichen Hoffest „29 Jahre Alternativkultur und billiges Bier“ gefeiert werden.

Und ein weiteres B, das ziemlich mächtig in die Musikgeschichte hineinragt, ist natürlich Beethoven, an dem man sich nächstes Jahr bestimmt so richtig satthören kann, weil es dann nämlich seinen 250. Geburtstag zu feiern gilt. Schon mal warmhören mag man sich die nächsten Tage im Konzerthaus am Gendarmenmarkt bei Young Euro Classic. Zum 20. Mal wird nun bereits diese Plattform des internationalen Orchesternachwuchses für die europäische klassische Musiktradition bespielt, und bei der am Freitag mit dem nationalen Jugendorchester Polens startenden und bis 6. August dauernden Jubiläumsausgabe steht eben Beethoven mit seinem Werk im Mittelpunkt. Der Bonner darf also auch nicht am Dienstag fehlen beim Young-Euro-Classic-Auftritt vom schwedischen O/Modernt Kammerorchester, das Improvisationen über Beethoven-Variationen und Vivaldi mit finnischer Rockmusik kombinieren will. Was schon insofern spannend ist, weil man sich unter Beethoven und Vivaldi was vorstellen kann, „finnische“ Rockmusik aber etwas vage im Raum wabert: Soll das mehr so der finnisch gesungene Pub-Rock von Eppu Normaali sein oder mehr der Cello-Metal von Apocalyptica? (20 Uhr, 17–29 €).

Noch ältere Musik als Beethoven, gut gekühlt: Am Samstag singt das Albus Ensemble Renaissance- und Barock-Ma­dri­gale von Claudio Monteverdi, John Wilbye und John Dowland im Kleinen Wasserspeicher (Diedenhoferstr. 1, 19 Uhr, Eintritt frei, Spenden werden gern genommen).