Knipser auf Steckenpferd

Hobby-Fotografen durchstreifen Klosterforste

Nichts ist dunkler als ein Klosterforst. Selbst in diesen hellen Sommertagen. Durchs düstere Unterholz hallt das Echo jahrhundertealter Stimmen. Gepeinigte Gläubige stöhnen und jammern und seufzen ob der qualvollen Schmerzen, die ihnen kirchliche Folterknechte mit ihren Daumenschrauben und ihren Erweckungsliedern zufügten. Auch rotäugige Wer­wölfe, von eitrigen Wunden übersäte lebende Leichen und beinhart behaarte Großmütter wurden bereits in Klosterforsten gesichtet. Deshalb, Menschen! Meidet die Klosterforste! Doch was ist das?! Was meldet die christliche Nachrichtenagentur epd da am Montagmittag? Ganz Schreckliches tut sich neuerdings in den abscheulichen Klosterforsten. Eine neuartige Gefahr droht! „Hobby-Fotografen streifen durch Klosterforsten“, warnt epd. Das Grauen kennt keine Grenzen! Umherschweifende Nachwuchsablichter auf ihren Steckenpferden jagen ahnungslose Waldgänger, knipsen die Unschuldigen ab, wie die veranstaltende Klosterkammer Hannover signalisiert: „Beim Umherschweifen und Abknipsen stehen neben Grundlagen der Fotografie die Kreativität und Bewegung im Mittelpunkt.“ Hilfe, rette sich, wer kann! Amateurknipser auf der Suche nach Kreativität! Das ist wahrlich schlimmer als jeder künstliche Horrorfilm!