Jeder fünfte Job fällt weg

Die Deutsche Bank kündigt einen Umbau an – bis zu 20.000 Stellen könnten gestrichen werden. Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier gefällt das

Bei der Deutschen Bank bahnt sich ein grundlegender Umbau an. Seit gut einer Woche wird über den Abbau von konzernweit 15.000 bis 20.000 Vollzeitstellen spekuliert – es könnte also jede fünfte der zuletzt knapp 91.500 Stellen treffen. Erwartet werden Kürzungen vor allem im Investmentbanking. Am Freitag hatte die Bank die Trennung von Investmentbankchef Garth Ritchie verkündet, am Sonntag trat der Aufsichtsrat zusammen.

Schon bei der Hauptversammlung im Mai wurden „harte Einschnitte“angekündigt. Bei den Kürzungen sollte das Kapitalmarktgeschäft im Zentrum stehen.

Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier äußerte sich zuversichtlich, dass Deutschlands größtem Geldhaus die Neuausrichtung gelingen wird. „Die Deutsche Bank spielt in der ersten Liga und muss jetzt die Weichen dafür stellen, dass das so bleibt“, sagte der CDU-Politiker der Bild am Sonntag. Die Deutsche Bank stehe „vor denselben Herausforderungen wie die restliche Wirtschaft auch“, führte Altmaier aus. „Die Digitalisierung verändert die Arbeitswelt. Ich bin zuversichtlich, dass der Umbau der Deutschen Bank gelingen wird.“

In den Jahren vor der Finanzkrise 2007/2008 war das Investmentbanking zeitweise eine Goldgrube für die Deutsche Bank. Die Sparte steuerte den Löwenanteil zum Konzerngewinn bei. Doch die Krise offenbarte die Schattenseiten vieler Geschäfte: Über Jahre musste sich der DAX-Konzern danach mit Klagen herumschlagen und zahlte etliche Milliarden an Geldstrafen. In den vergangenen beiden Quartalen schrieb die Investmentbank rote Zahlen.

Der derzeitige Chef der Sparte, der Brite Ritchie, wird die Deutsche Bank „in gegenseitigem Einvernehmen“ zum Monatsende verlassen. Konzernchef Christian Sewing macht die Führung der schwächelnden Unternehmens- und Investmentbank zur Chefsache. (dpa, taz)