Sorge um Merkels Gesundheit

Kanzlerin erlitt einen erneuten Zitteranfall, flog aber nach Japan

Von Barbara Dribbusch

Neun Tage nach ihrem Schwächeanfall hat Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) am Donnerstag wieder eine ähnliche Attacke erlitten. Bei der Ernennung der neuen Justizministerin Christine Lambrecht (SPD) durch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier im Schloss Bellevue zitterte Merkel minutenlang am ganzen Körper. Sie bekam ein Glas Wasser gereicht, das sie wieder zurückgab, ohne daraus zu trinken.

Vor neun Tagen hatte Merkel bei einem Empfang des neuen ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenski unter praller Sonne schon einmal minutenlang gezittert. Die 64-Jährige erklärte später, sie habe an diesem heißen Tag zu wenig getrunken. Am Donnerstag jedoch war es in Berlin kühler. Regierungsprecher Steffen Seibert sagte anschließend der dpa, ihr gehe es gut. Merkel flog am Nachmittag zum G20-Gipfel nach Osaka.

Der Vorsitzende des Hausärzteverbandes Berlin-Brandenburg, Wolfgang Kreischer, sagte der taz, Zitteranfälle könnten harmlose Ursachen haben wie einen Mineralstoffmangel, es seien aber auch schwerwiegendere Gründe denkbar, die ein Neurologe abklären müsste.