Sylvia Prahl
sucht nach den schönsten Spielsachen
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Man kennt das: enorm schickes Sofa. Aber nach zehn Minuten vom Topdesign verblendetem Lümmeln ächzen die Knochen, man kommt kaum wieder hoch. Was ist da schief gelaufen? Das mit der „form follows function“ haben nicht alle Designer*innen verinnerlicht. Muss das sein? Im Kunstgewerbemuseum wird am Sonntag um 14 Uhr im Workshop „Achtung Design!“ die Kunst des Möbelentwurfs am Beispiel Stuhl genau unter die Lupe genommen. Kinder ab sechs Jahren überlegen zunächst, ob eigentlich alle Stühle irgendwie gleich aussehen, und welche Merkmale (siehe Bequemlichkeit!) sie haben sollten. Dann werden Unterschiede benannt: Wann ist ein Stuhl verspielt, wann funktional? Gibt es Sitzmöbel, die gar nicht bequem sein sollen? Und wenn ja, warum? Dann werden noch verschiedene Materialien und Techniken diskutiert und zu guter Letzt fertigen die Kids auch noch einen eigenen Entwurf an. Vielleicht ja in Schneckenform? (www.smb.museum, Anmeldung: 266 42 4242).

Lakritzschnecke, Zimtschnecke, Nacktschnecke. Wenn Kathrin Scheurich vom Freilandlabor Britz am Samstag von 14 Uhr bis 16 Uhr im Britzer Garten mit Familien auf Schneckenjagd geht, sucht sie wahrscheinlich eher nach denen mit dem Haus. Sind sie entdeckt, werden sie gefüttert und dabei dürfen alle mal die scharfen Raspelzähne der ­glibschigen Kaltblüter erspüren – ein einschleimendes Erlebnis. Und dann wird noch schnell ein Schneckenrennen durchgepeitscht, schließlich heißt die Veranstaltung nicht umsonst „Auf die Schnecke, fertig los!“ (www.freilandlabor-britz.de, Kinder 2 €, Erwachsene 3 €).

Piraten kommen eher selten in Kontakt mit Schnecken, aber im Labyrinth Kindermuseum shanghaien sie Papier: „Ahoi, Papieraten“ ist das Ferienprogramm des Museums, das sich um eine andere Facette der Papierverarbeitung kümmert und „das Beste aus Altpapier herausholt“. In dieser Woche schauen die Kids an den Werktagen ab 10 Uhr, am Wochenende ab 11 Uhr, jeweils bis 17.30 Uhr „In die Ferne …“. Im grünen Innenhof des Museums oder auch auf den Emporen in der Zündholzfabrikhalle gehen sie auf große Entdeckerfahrt und schauen, „wo im Alltag Papier ver(sch)wendet“ wird. Sie starten einen handfesten Papieraten-Protest gegen Papierverschwendung, konstruieren Boote aus Papier, stellen Matsch-Papier her und gestalten eigenes Papieraten-Zubehör wie Hüte oder Fernrohre, mit denen die Ferne nah herankommt. Und vielleicht flitzt ja auch eine Schnecke durchs Bild (www.labyrinth-kindermuseum.de, ohne Anmeldung, nur Museumseintritt 6,50€).