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„Eine moralische Entscheidung“ Foto: Farbfilm

Ein Unfall ist in „Eine moralische Entscheidung“, dem zweiten Spielfilm des iranischen Regisseurs Vahid Jalilvand, Ausgangspunkt einer Kette von tragischen Ereignissen. Bei der Autopsie stellt sich heraus, dass der Junge Amir eine Lebensmittelvergiftung hatte. Wahrscheinlicher Grund ist der Verzehr von verdorbenem Fleisch; Fleisch, das Amirs Vater wenige Tage zuvor billig in einem Schlachthof gekauft hatte. Im Gespräch mit den Eltern bemerkt die Ärztin Sayeh, dass Moosa Khanroodi, der Vater des Jungen, etwas verschweigt. Zum Zeitpunkt der Autopsie und des Totenscheins weiß Sayeh weder vom Fleisch, das der Vater gekauft hat, noch von dem Unfall am Abend zuvor. „Eine moralische Entscheidung“ ist ein Film über unlösbare Fragen, über Antworten, die unweigerlich genug Raum lassen zum Zweifeln. Jalilvands Film ist nach „A Man of Integrity“ von Mohammad Rasoulof, der Anfang Mai in deutschen Kinos startete, ein neuerlicher Beweis, dass mehr iranisches Kino auf deutschen Kinoleinwänden ein Gewinn ist. (ft)