Wellness mit Musik

Die „Mschatta Lounge“ im Museum für Islamische Kunst

Von Thomas Mauch

Auf dem Weg zum Konzert konnte man an diesem Donnerstagabend, den Blick nach links und rechts schweifen lassend, schon mal reichlich Ornamentales sammeln. So sollte das auch sein. Schließlich handelte es sich hier durchaus um eine Werbemaßnahme für die Schätze des Museums für Islamische Kunst, die dazu noch eine neue akustische Rahmung bekommen sollten. Das nämlich ist der pfiffigste Aspekt der „Mschatta Lounge“: Bei dieser bis September dauernden Konzertreihe sollen die eingeladenen MusikerInnen jeweils ein Objekt der Sammlung des Museums musikalisch interpretieren.

Die aus Syrien stammende Sängerin Dima Orsho wählte zum Auftakt das Aleppo-Zimmer mit seiner reich verzierten Wandverkleidung. „Zeugnis einer multikulturellen Gesellschaft in Aleppo um 1600“, wie es in der zur Reihe erschienenen Broschüre heißt, wie überhaupt bei dieser Veranstaltung entschieden darauf verwiesen wird, dass es bei Kunst und Kultur um den Austausch gehe, über religiöse, ethnische oder politische Grenzen hinweg.

Das musikalisierte Aleppo-Zimmer hörte sich bei Dima Orsho und den sie begleitenden Musikern dann als eine eindrückliche Klangtapete mit fein ziselierten, wehmütigen Motiven in einem ersten, der nahöstlichen Musik verpflichteten Part, was sich im zweiten Teil des Stücks öffnete für einen nervöseren, gegenwärtigeren Duktus.

Die musikalischen Anregungen und Einflüsse, sie hörten sich bei dem Konzert meist zart miteinander verschmolzen, bruchlos ließ Orsho melismatische Wendungen in Scatgesang münden. Nahöstliches mischte sich mit Jazz, man spürte Klassiktraining, hörte elegante weltmusikalische Fusion, die sich manchmal – wenn es zu betulich wurde –, auch als Soundtrack für den Wellnessbereich empfahl. Es sich gutgehen lassen, mit einer im Austausch angereicherten Musik. Im Konzert wurde das bejubelt.

www.mschattalounge.de