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„Burning“ Foto: Fotot: Capelight

„Manchmal brenne ich Gewächshäuser nieder, so alle zwei Monate, ich denke, das ist ein guter Rhythmus.“ Mitten im Film kommt dieser Satz, so unerwartet wie folgenreich. „Burning“ zu sehen, das ist in etwa wie das Innere einer Schneekugel zu betrachten: Sobald sich das Bild aufklart, wird es wieder aufgewühlt und verschwindet im absoluten Nichts. Es ist schwer zu sagen, welche menschliche Emotion hier nicht vorkommt, und doch ist keine so richtig deutlich vorhanden. Alles schwelt, nichts ist eindeutig. Es sind keine Fakten, sondern Ideen, Vermutungen, Ahnungen, die der südkoreanische Regisseur Lee Chang-dong präsentiert. Genau das macht den Film um den Träumer Jong-soo (Yoo Ah-in) und seine Beziehung zur ehemaligen Klassenkameradin Hae-mi (Jeon Jong-seo) und dem reichen Schnösel Ben (Steven Yeun) auf einzigartige Weise tragisch. Am Ende des Films, der auf einer Kurzgeschichte Haruki Murakamis basiert, fühlt es sich an, als sei man gerade erwacht: noch benommen und ratlos.