Senioren-WG schwer zu bauen

KÖLN dpa ■ Der Aufbau von zunehmend beliebten Senioren- Wohngemeinschaften scheitert nach Experten-Ansicht häufig an baulichen und finanziellen Hürden. „Es ist nicht nur schwierig, eine passende Gruppe zu finden, sondern vor allem den geeigneten Wohnraum mit vielen einzelnen Zimmern und einem Gemeinschaftsraum“, sagte Ursula Kremer-Preiß vom Kuratorium Deutsche Altershilfe (KDA). „Auch am Thema Bauen scheitern viele, da öffentliche Fördermittel nur sehr schwer erhältlich sind.“ Hier seien vor allem die Kommunen gefragt.

„Man will im Alter nicht gern allein sein und auch den Kindern nicht zur Last fallen“, sagte Kremer-Preiß zu den Gründen für die wachsende Nachfrage nach alternativen Wohnformen. „Viele Senioren möchten auch einfach eine neue Lebensform ausprobieren.“ Bei den pflegebedürftigen alten Menschen suchten Angehörige ebenfalls immer häufiger nach neuen Wohnkonzepten. „Heime haben inzwischen einen schlechten Ruf. Schon auf Grund ihrer Struktur können sie auf die individuellen Bedürfnisse der Bewohner wenig eingehen“, sagte die KDA-Expertin. Sie riet älteren Menschen dazu, sich rechtzeitig um die später gewünschte Wohnform zu kümmern. „Je länger man mit der Suche wartet, desto weniger Wahlmöglichkeiten hat man dann, wenn es ernst wird.“