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: Der Feuerwehrmann

In der Liga verlieren diegroßen Nothelfer immermehr an Renommee

Die Faszination für das Feuer ist in der deutschen Fußballsprache groß. Man kann es mit dem Schlimmsten und Schönsten zugleich in Verbindung bringen. Bei Eintracht Frankfurt sind die Gemüter durch die spektakulären Erfolge in dieser Saison so erhitzt, dass die Verantwortlichen zuletzt wahlweise forderten, das Stadion beziehungsweise der Rasen müsse wieder brennen. Bei Schalke 04 wiederum kam man nach einer nicht endend wollenden Pleitenserie zu dem Schluss, es sei viel zu viel angebrannt. Ein bewährter „Feuerwehrmann“ wie Huub Stevens, der an diversen Brandorten in der Liga sich einen Namen gemacht hat, müsse den Schaden beheben.

Doch insbesondere nach dem letzten Auftritt gegen Hoffenheim (2:5) verstärkt sich der Eindruck: der Zunft der Feuerwehrmänner stehen schwere Zeiten bevor. Nicht nur Stevens schaut so aus, als ob er überfordert wäre. Auch die Brandreden von Thomas Doll bei Hannover 96 haben in den letzten Wochen offenkundig wenig bewirkt.

Der Trend geht im Fall von Misserfolgen zu sanften Übergängen. Pal Dardai und Dieter Hecking dürfen bei Hertha und Gladbach noch bis zur Saisonabschlussfeier bleiben. Und beim VfB Stuttgart vertraut man nach dem Rauswurf von Markus Weinzierl in prekärer Lage lieber auf den unerfahrenen U19-Trainer Nico Willig. (jok)