Neuer Mahnmal- Ort im Rennen

Kulturdeputation beschließt Prüfauftrag „auf Arbeitsebene“

Von Jean-Philipp Baeck

Für ein „Arisierungs“-Mahnmal gibt es Chancen für einen alternativen Standort an der Wilhelm-Kaisen-Brücke. Die Bremer Kulturdeputation hat in ihrer letzten Sitzung der Legislaturperiode dafür einen Prüfauftrag „auf Arbeitsebene“ beschlossen, mit dem zunächst keine weiteren Kosten verbunden sein sollen.

Zuvor hatten die Urheberin des beschlossenen Mahnmal-Entwurfs, Angie* Oettingshausen, Initiator Henning Bleyl und die Jüdische Gemeinde den alternativen Standort auf der östlichen Seite der Kaisen-Brücke ins Spiel gebracht. Sie halten die künstlerische und konzeptionelle Umsetzung dort für eher geeignet als an dem bisher ausgemachten Standort-Kompromiss an den Sitzstufen nahe der Teerhofbrücke. Auf diesen hatten sich SPD und Grüne 2017 nach einem Streit geeinigt.

Die Prüfung des weiteren Ortes in den Ressorts soll den bereits laufenden Planungsprozess allerdings nicht aufhalten, entschied die Kulturdeputation. Derzeit wird für den Ort an den Sitzstufen an einer „Entwurfsunterlage Bau“ gearbeitet.

Angeschoben wurde die Idee für ein Mahnmal durch eine Spenden-Kampagne der taz. Bremer Unternehmen, allen voran die Logistik-Firma Kühne+Nagel, profitierten während der NS-Zeit vom Raub jüdischen Eigentums.