Ziel: 25 Prozent Radler in NRW

Die Volksinitiative Aufbruch Fahrrad sammelt noch bis zum 1. Mai Unterschriften für ein Radgesetz

Derzeit führt Kalkar, auf Platz zwei liegt Alfter, Köln auf Platz drei: Nordrhein-Westfalen sammelt Unterschriften für einen besseren Radverkehr. Die Listen der Volksinitiative Aufbruch Fahrrad liegen in Cafés aus und Fahrradläden, in Supermärkten, Vereinshäusern und Kirchengemeinden, von Bonn über Duisburg und Münster, von Herford bis Bielefeld, Olpe und Siegen – und natürlich auch in Aachen.

In den Städtchen Kalkar am Niederrhein und in Alfter bei Bonn haben bislang, gemessen an den Wahlberechtigten, die meisten Menschen unterschrieben. Hochburg der Aktivitäten aber ist Köln, denn hier sitzt die treibende Kraft hinter der Volksinitiative, der Verein Radkomm. Nach Vorbild des erfolgreichen Volksentscheids in Berlin gründete Radkomm vor zwei Jahren gemeinsam mit dem Allgemeinen Deutschen Fahrradclub (ADFC) das Aktionsbündnis Volksentscheid Fahrrad.

Die Unterzeichner wollen erreichen, dass sich der Düsseldorfer Landtag mit der Entwicklung eines Radverkehr-Gesetzes befasst. Sie fordern mehr Sicherheit für Fahrradfahrer; die Verkehrsplanung müsse sich künftig am Ziel „Null Verkehrstote“ orientieren. Zudem wollen sie insgesamt mehr Radverkehr: am gesamten Verkehr sollen die Radler nicht mehr zu acht Prozent wie derzeit teilhaben, sondern zu 25 Prozent. In den nächsten fünf Jahren sollen zudem 1.000 Kilometer Radschnellwege neu gebaut sowie jährlich 300 Kilometer Radweg entlang von Bundes- und Landstraßen saniert und ausgebaut werden. Schafft es das Aktionsbündnis, dass bis zum 1. Mai 2019 insgesamt 66.000 Wahlberechtigte den Volksentscheid unterschreiben, muss sich der Landtag damit befassen.

Die Aktion in NRW ist Teil einer Bewegung, die nach dem Volksentscheid Fahrrad in Berlin die ganze Republik erfasst hat. In großen und kleinen Städten, von München bis Rostock, engagieren sich Radfahrer für bessere Bedingungen auf der Straße. Unterstützt und bundesweit sichtbar gemacht werden sie dabei von der Organisation Changing Cities – die auch die Berliner Abstimmung getragen hat. (hol)