VW streicht Arbeitsplätze

Die Sparmaßnahmen treffen vor allem den Konzernsitz Wolfsburg

Die Marke Volkswagen startet ein neues Sparprogramm, um die enormen Investitionen in die Elektromobilität zu stemmen. Bis 2023 sollen die Kosten um weitere knapp 6 Milliarden Euro gedrückt werden, um der Rendite auf die Sprünge zu helfen. In die Digitalisierung der Verwaltung steckt VW 4,6 Milliarden Euro, um die Kosten zu senken. Dadurch fallen in den Büros 5.000 bis 7.000 Stellen weg, die durch Altersteilszeit abgebaut werden sollen. Gleichzeitig soll die Produktivität der Werke weiter gesteigert werden. Die Rendite war 2018 wegen der Probleme mit den neuen Abgastests WLTP auf 3,8 Prozent geschrumpft.

Die Stellen werden vor allem am Konzernsitz in Wolfsburg gestrichen, wo mehr als 40.000 Mitarbeiter in der Verwaltung und anderen Bereichen arbeiten, die nicht direkt mit der Produktion zu tun haben. Das sind im Wesentlichen die Bereiche Finanzen, Beschaffung und Personalwesen. Das Potenzial für die Altersteilzeit schätzt Volkswagen auf rund 11.000 Mitarbeiter, wenn weitere Geburtenjahrgänge einbezogen werden. Personalvorstand Gunnar Kilian machte deutlich, dass über die angepeilte Zahl an Beschäftigten kein weiterer Abbau in der Verwaltung geplant sei. Experten erwarten, dass in der Produktion in den nächsten Jahren weitere Stellen wegfallen werden, da beim Bau von Elektroautos weniger Arbeitsschritte nötig sind. Dann dürften die Möglichkeiten der Frühverrentung an Grenzen stoßen.

Betriebsratschef Bernd Osterloh forderte, die Altersteilzeitangebote nicht auf die Verwaltung zu beschränken. Die Beschäftigten in der Produktion müssten einbezogen werden. „Der Betriebsrat will nicht, dass der Vorstand eine Zweiklassenbelegschaft einführt – die einen bekommen Altersteilzeit, die anderen nicht.“ (reuters)