Palmer kommt nach Berlin

Die CDU-Fraktion macht mit dem Tübinger Grünen eine Stadtrundfahrt

Der Tübinger Oberbürgermeister Boris Palmer (Grüne) hat mit deftiger Kritik an der Hauptstadt Ende des Jahres Empörung ausgelöst – nun soll er Berlin eine zweite Chance geben. Der Vorsitzende der oppositionellen CDU-Fraktion im Abgeordnetenhaus hat ihn eingeladen – und Palmer hat zugesagt. Am kommenden Mittwoch will Burkard Dregger dem Grünen-Politiker zwei Stunden lang zeigen, „wo es gut läuft in Berlin und wo es besser laufen könnte“. Das teilte die Fraktion am Samstag mit.

Palmer war im Dezember zu seinen Berlin-Eindrücken von der Funke-Mediengruppe mit den Worten zitiert worden: „Wenn ich dort ankomme, denke ich immer: ‚Vorsicht, Sie verlassen den funktionierenden Teil Deutschlands‘“. Der Regierende Bürgermeister Michael Müller (SPD) konterte im Tagesspiegel: „Was Boris Palmer sagt, ist frei von jeder Sachkenntnis.“ Auch die grüne Wirtschaftssenatorin Ramona Pop konterte: „Lieber Boris Palmer, niemand zwingt Dich, nach Berlin zu kommen“ – woraufhin er ihr einen kritischen öffentlichen Brief schrieb.

Mit den Stationen des Berlin-Programms reagiert die CDU-Fraktion auf Palmers Rundumschlag gegen Berlin. Start ist am Veranstaltungszentrum „City Cube“ auf der Messe am Funkturm. Danach geht es ins Zentrum zur Leipziger Straße, wo auf Teilen wegen der hohen Feinstaubbelastung Tempo 30 gilt und ein Fahrverbot für Dieselautos droht. Letzte Station ist der Görlitzer Park, einer der bekanntesten Drogenumschlagplätze Berlins. (dpa)