PATENTSTREIT
: Bayer scheitert mit Klage in Indien

MUMBAI/FRANKFURT | Im Streit um Billigmedikamente in Indien hat der deutsche Hersteller Bayer vor Gericht einen Dämpfer erhalten. Ein indisches Patentgericht wies Anfang der Woche eine Eilklage des Konzerns gegen einen Generikahersteller ab, der eine günstige Kopie des Bayer-Krebsmittels Nexavar produzieren will. Das sagte ein Sprecher des Gerichts, des Intellectual Property Appellate Board (Ipab). Das indische Patentamt hatte Bayer im März gezwungen, sein Schutzrecht für Nexavar zugunsten der Pharmafirma Natco aufzugeben. Die Entscheidung hatte international hohe Wellen geschlagen. Es war das erste Mal in Indien, dass ein Unternehmen die Produktion eines patentgeschützten Medikaments durch einen Konkurrenten dulden musste. Die indische Regierung will damit den Preis für das Medikament zur Behandlung von Nieren- und Leberkrebs deutlich senken. Die Therapie mit der Natco-Kopie von Nexavar soll im Monat 160 Dollar kosten – Bayer verlangt derzeit in Indien rund 5.200 Dollar. Vollends muss sich Bayer noch nicht geschlagen geben. Auch wenn der Eilantrag abgelehnt worden sei, sei das Hauptverfahren noch anhängig, sagte der Gerichtssprecher. (rtr)