insomnia
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Elf Tage wach

Wie lange kann der Mensch ohne Schlaf auskommen? Ganz genau erforschen lässt sich das allein schon aus ethischen Gründen nicht. Im Jahr 2007 stellte der Brite Tony Wright jedoch einen Weltrekord auf: Er blieb 266 Stunden wach und dabei einigermaßen leistungsfähig. Dies führte Wright auf seine rohkostbasierte Ernährung zurück. Wright übertraf damit den US-Amerikaner Randy Gardner, der im Jahr 1964 „nur“ 264 Stunden, also 11 Tage, ohne Schlaf ausgehalten hatte. Laut Expert*innen ist allerdings nicht auszuschließen, dass die Männer während ihrer Rekordversuche zwischenzeitlich in einen Sekundenschlaf gefallen sind. Das Guinessbuch der Rekorde nimmt schon seit längerer Zeit keine neuen Wachbleibversuche mehr auf, da ex­tre­mer Schlafentzug als gesundheitsschädlich gilt.

Second Screen

Mit dem Smartphone ins Bett: Dass das krank machen kann und einer gesunden Schlafhygiene widerspricht, ist nicht neu. Schlimmer als das nächtliche Surfen im Netz ist laut Forscher*innen das so­genannte Second-Screen-Phänomen. Besonders anstrengend für unser Gehirn wird es nämlich, wenn wir mit Laptop und Smartphone oder Tablet gleichzeitig hantieren und mit den Augen ständig zwischen den beiden Bildschirmen hin und her springen. Die schnell wechselnde Beschäftigung mit verschiedenen Inhalten fordert unser Gehirn zusätzlich heraus. Und ein angestrengtes Hirn schläft nicht gut ein.

Faktor Armut

In einer Schlafstudie der Techniker Krankenkasse geben 39 Prozent der Beschäftigten an, dass sie der berufliche Stress nicht ruhig schlafen lässt. Oft vernachlässigt wird aber die soziale Dimension von Schlaflosigkeit. Wer zum Beispiel Geldsorgen hat, leidet häufiger unter psychosomatischen Beschwerden und kann infolgedessen auch schlechter schlafen. Besonders betroffen von sozial bedingten Schlafstörungen sind demnach Armutsrisikogruppen wie zum Beispiel Arbeits- und Wohnungslose, Alleinstehende, Alleinerziehende und Kinder.

Immer montags

In der Nacht von Sonntag auf Montag schlafen die Menschen in Deutschland For­sche­r*innen zufolge am schlechtesten. Das liege vor allem daran, dass viele sich bereits am Sonntagabend vor dem Einschlafen Gedanken über den Verlauf der kommenden Arbeitswoche machen würden – und so der Stress schon am Wochenende beginnt. Außerdem würden die meisten Menschen sonntags deutlich länger schlafen, als an anderen Wochentagen. Wenn sie dann abends zur gewohnten Uhrzeit ins Bett gehen, spiele der Biorhythmus nicht mehr richtig mit und die Müdigkeit ließe oft auf sich warten. Lin Hierse