Beete und Wiesen: neuer Park in Moabit

GRÜN In Moabit hat ein neuer Stadtgarten in der Nähe des S-Bahnhofs Beusselstraße eröffnet

Ordentlich und aufgeräumt sieht der neue Moabiter Stadtgarten in der Nähe des S-Bahnhofs Beusselstraße aus: Der frisch gemähte Rasen glänzt sattgrün, um die neu angepflanzten Birken säumen sich fein säuberlich angelegte Wege. In der Mitte der 1,5 Hektar großen Parkanlage in der Siemensstraße erinnert ein altes Gebäude aus hellen Backsteinen noch daran, was hier einmal war: ein alter Güterbahnhof. Ein wenig verlassen wirkt der Garten aber schon noch, Besucher fanden sich zur Eröffnung des Parks am gestrigen Montag kaum.

2 Millionen Euro

1990 hatte der damalige Besitzer – die Deutsche Bahn – das Grundstück innerhalb eines Gewerbegebiets ausgeschrieben. Schon damals hatten Bürger die Idee, auf einem Teil davon einen Park für AnwohnerInnen anzulegen. Erst 2006 jedoch wurde vom Bezirksamt der Beschluss gefasst, den Park zu bauen. Rund 2 Millionen Euro hat das Land Berlin für die Grünanlage ausgeben. „Wir freuen uns über die Eröffnung. In Moabit gibt es zu wenige Grünflächen“, sagte Mandy Adam vom Stadtplanungsamt Mitte.

Dass es so lange gedauert hat, erzählt Nobert Onken von der Bürgerinitiative für den Park, lag unter anderem daran: Berlin konnte das Gelände nur unter der Bedingung für einen günstigen Preis kaufen, dass das angrenzende Nachbargrundstück an einen Unternehmer verkauft wurde. Dass darauf nun allerdings eine elf Meter hohe Halle entstehen soll – ein Großsupermarkt für Gastronomieunternehmen –, missfällt vielen AnwohnerInnen.

Immerhin: Neben einem Kinderspielplatz sind auf dem Stadtgarten nun eine Liegewiese und kleine Beete entstanden, die die AnwohnerInnen selbst bepflanzen können. Zudem wird der alte Güterbahnhof vom Zentrum für Kunst und Urbanistik betrieben, das das Gebäude für 40 Jahre per Erbpachtvertrag mieten wird. Künftig soll der Raum für Ausstellungen genutzt werden und versteht sich zudem als soziales Projekt, das mit den AnwohnerInnen zusammenarbeiten will. „Gerade diese Symbiose von Senioren, Kindern und dem Zentrum für Kunst und Urbanistik macht diesen Park so interessant“, sagt Ephraim Gothe, Staatssekretär für Stadtentwicklung. NIKOLA ENDLICH