Weiterer Skandal in Schlachthof

Trotz Videoüberwachung wurden in Niedersachsen Tiere gequält

Das Deutsche Tierschutzbüro hat erneut Fälle von Tierquälerei und Verstößen gegen die Tierschutz-Schlachtverordnung in einem Schlachthof in Niedersachsen aufgedeckt. Filmaufnahmen aus einem Betrieb der Leine-Fleisch in Laatzen bei Hannover zeigen, wie Schweine verbotenerweise bis zu 40-mal mit Elektroschockern malträtiert und gequält werden. AktivistInnen haben die Aufnahmen vor wenigen Wochen mit versteckten Kameras gemacht und an das Deutsche Tierschutzbüro geschickt. Über 500.000 Schweine werden pro Jahr in dem biozertifiierten Betrieb geschlachtet.

Nach Angaben des Tierschutzbüros wird der Schlachthof videoüberwacht. Damit setze er bereits um, was in Niedersachsen und bundesweit diskutiert und von der Politik gefordert werde. Er sei ein Beweis dafür, dass auch eine selbstverpflichtende Überwachung von Schlachthöfen durch Videokameras keine funktionierende Lösung sei und Tierquälerei nicht verhindere, heißt es in einer Erklärung des Tierschutzbüros. „Es ist erschütternd, dass das nun bundesweit der neunte und allein in Niedersachsen der dritte Schlachthof in kürzester Zeit ist, in dem Tierquälerei aufgedeckt wird“, sagte der Vorstandsvorsitzende Jan Peifer. „Deutschland hat ein eindeutiges Problem mit Schlachthäusern.“ (taz)