Was genau sind noch mal Bonds und Derivate?

Glossar durch den Dschungel von Fachbegriffen von B wie Banken­krise bis S wie Schuldenbremse

Berliner Bankenkrise Die Affäre um die Bankgesellschaft Berlin im Jahr 2001 (Entscheidungsträger hatten sich auf skandalöse Weise verspekuliert, Kontrollinstanzen versagten) bedeutete das Ende der Großen Koalition und der politischen Karriere von Regierungschef Eberhard Diepgen (CDU). Berlin musste Milliarden zuschießen, um die Bank vor der Insolvenz zu retten. Ein Garantieschirm für mögliche weitere Bürgschaften besteht laut Finanzsenator wohl noch bis 2020.

Bond ist einfach das englische Wort für Anleihe, also ein festverzinsliches Wertpapier.

Bruttoinlandsprodukt ist der Wert aller Waren und Dienstleistungen, die in einem Jahr im Land Berlin produziert werden. 2017 lag es bei rund 136,6 Millionen Euro – fast 60 Prozent mehr als im Jahr 2003 (85,5 Millionen Euro).

Chinesisches Devisenamt, engl. State Administration of Foreign Exchange – oder kurz SAFE, ist die Behörde, die sich um die Devisengeschäfte der Volksrepublik kümmert.

Derivate Grundidee ist die separate Absicherung des Marktrisikos eines Finanzgeschäfts (Veränderung Zinsen, Wechselkurse, Marktpreise). Insbesondere spekulative Derivate gelten als risikoreich und undurchsichtig. Seit der Finanzkrise werden Derivate stärker reguliert, gehören aber immer noch zu den am stärksten wachsenden Segmenten im modernen Finanzmarkt.

Schuldenbremse beschlossen 2009 im Rahmen der Föderalismusreform, macht den Ländern diverse Vorgaben etwa zum Verhältnis zwischen aufgenommenen Krediten und Ausgaben oder Kreditzinsen und Steuereinnahmen. Überwacht wird das Ganze vom Stabilitätsrat (LandesfinanzministerInnen plus Bundesfinanzminister). In Berlin war 2017 lediglich die Pro-Kopf-Verschuldung auffällig, also unter den geforderten Schwellenwerten. Demnach lasteten auf jedem Berliner rein rechnerisch 15.783 Euro der Landesschulden – 14.619 Euro wären laut Schuldenbremse erlaubt. Und zum Vergleich: Der Durchschnitt aller Bundesländer liegt bei 6.645 Euro. Manuela Heim

Zahlen: Senatsverwaltung für Finanzen