Baukosten heben ab

Das endgültige Regierungsterminal am BER könnte noch einmal deutlich teurer werden

Das jahrelange Warten auf den BER könnte das dortige Regierungsterminal noch teurer machen. Waren zum geplanten Start des Hauptstadtflughafens 2012 noch rund 299 Millionen Euro veranschlagt, geht der Bund jetzt von 344 Millionen Euro aus, wie das Bundesbauministerium mitteilte. Und das ist möglicherweise nicht das letzte Wort: „Vor dem Hintergrund des deutlich späteren Baubeginns kann es auf Grund der allgemeinen Baupreisentwicklung zu Kostenanpassungen kommen“, heißt in der Antwort des Ministeriums auf eine Anfrage der FDP im Bundestag.

Der Airport soll 2020 eröffnen – mit dann neunjähriger Verspätung. Der Kostenrahmen liegt bei 6,5 Milliarden Euro, dreimal so hoch wie zu Beginn. Baustart für das Regierungsterminal soll Ende 2021 oder Anfang 2022 sein. 2025 soll das Abfertigungsgebäude stehen, wie aus der Antwort hervorgeht. Bis dahin braucht die Flughafengesellschaft das Vorfeld am geplanten Standort noch selbst.

Derzeit fliegen Regierungsmitglieder und Staatsgäste ab dem Flughafen Tegel. Wenn der nach dem Start des BER schließt, zieht der Protokollbereich zunächst in ein Interims-Regierungsterminal in Schönefeld. Dieser Bau ist kürzlich fertig geworden, komplett ausgestattet mit Büros, Dolmetscherkabinen und Pressekonferenzraum. Inklusive Vorfeldflächen und Wegen hat er rund 70 Millionen Euro gekostet – und steht nun bis 2020 leer.

„Am BER werden sie nicht nur nicht fertig, die Flughafengesellschaft verprasst auch weiter fleißig Steuergeld“, kritisierte der FDP-Abgeordnete Christoph Meyer. Er verwies auf die monatlichen Leerstandskosten, die der Bund in der Antwort nennt. „70.000 Euro für die Bewachung eines leerstehenden Terminals – plus bis zu 15.000 Euro Strom und Co.“ Die Betriebskosten des bisherigen Regierungs­terminals in Tegel gibt der Bund mit 290.000 Euro monatlich an. (dpa)