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: Und eins, und zwei, und hm, naja

Foto: Mattel

Uno, die quietschbunte Mau-mmau-Variante born in the USA, zählt zu den kollektiven Kindheitserinnerungen der in Westdeutschland zwischen 1970 und 1990 Geborenen. 2019 wird das Spiel 50 Jahre alt – Zeit für einen Nachfolger, dachte sich Hersteller Mattel. Und wie anders könnte der heißen als „Dos“ („das bedeutet ‚zwei‘“, wie die Dos-Spielanleitung weiß).

Auch hier muss man reihum Karten loswerden. Statt aber nur einen Stapel zu füttern, gibt es davon jetzt zwei (= dos), mindestens. Statt den Vier-nehmen- und Richtungswechsel-Actionkarten, die für irrationale Momente sorgten, gibt es bloß brave Farb- und Zahljoker, letzterer zeitgemäß in #hashtag-Form, dazu Additionsaufgaben. Und statt „Uno!“ bei der letzten Karte muss man „Dos!“ bei der vorletzten rufen (was im Übrigen „Zwei!“ bedeutet).

Beim Probespielen zu, na klar, zweit sprang der Funke nicht so recht über. Alles war etwas verkopft, emotionslos, öde. Die anschließende Simulation von Vierer-Spielen ließ erahnen, dass „Dos“ zu mehreren deutlich mehr Spaß macht. Im Zweifel sollte man aber bis 2067 warten – wenn „Tres“ erscheint. Michael Brake