Tabuzone Osterdeich

22 Personen dürfen nach der Prügelei zwischen linken Ultras und rechten Hools nicht mehr zu Werder-Spielen

Sperrgebietsfoto: dpa

Von Gareth Joswig

22 Fußballfans haben nach der Schlägerei vor der Schänke ein Betretungsverbot für einen größeren Bereich um das Weserstadion erhalten. Das Verbot gelte seit Anfang der Saison ein Jahr lang für alle Spiele von Werder Bremens erster und zweiter Herrenmannschaft für einen Bereich bis ins Steintorviertel, wie die Polizei am Donnerstag mitteilte.

Die Maßnahmen sind eine Folge der Ermittlungen nach einer Schlägerei zwischen linken Werder-Ultras und rechten Hooligans, die vergangenen Dezember vor der Kneipe im Steintorviertel stattgefunden hat. Die Polizei sagt, dass sich das Verbot gegen Personen aus beiden Gruppen richte. In welchem Verhältnis, wollte die Polizei nicht ausführen. Die eigens eingerichtete Ermittlungsgruppe habe wegen schweren Landfriedensbruchs insgesamt 50 Personen identifiziert. Gegen weitere sei ein Betretungsverbot beantragt worden, das Ordnungsamt habe allerdings einige Fälle abgelehnt und bei anderen sei ein entsprechender Antrag der Polizei noch nicht gestellt.

Mindestens eines der Betretungsverbote ist derweil schon wieder außer Kraft: Die taz hatte Anfang der Woche von einem linken Ultra berichtet, der erfolgreich juristisch gegen sein Betretungsverbot vorgegangen war. Aus Sicht des Verwaltungsgerichts hatte er am Abend der Auseinandersetzung nichts gemacht, außer sich von Neonazis-Hooligans verprügeln zu lassen – ein Betretungsverbot bekam der 25-jährige Dauerkartenbesitzer trotzdem. Das Verwaltungsgericht erklärte es für unwirksam. Die Innenbehörde teilte mit, dass insgesamt in zehn Fällen Widerspruch eingelegt wurde.