brief des tages
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Es ist Zeit für die agrarpolitische Wende

„Forscher warnen vor Panik bei Dürre­hilfen“, taz vom 2. 8. 18, Mit Joachim Rukwied ist bereits zum zweiten Mal der amtierende Präsident des Deutschen Bauernverbands vom Naturschutzbund Nabu mit dem Negativpreis „Dinosaurier des Jahres“ ausgezeichnet worden. Wie bereits sein Vorgänger Gerd Sonnleitner vor 16 Jahren behauptet auch er: „Wir brauchen keine Agrarwende.“ Wer jetzt sofort nach Dürrehilfen ruft, verkennt die Problematik. Die Landwirtschaft trägt „maßgeblich zur Emission klimaschädlicher Gase bei“, schreibt das Umweltbundesamt. Der Hauptteil der gewaltigen Fördersummen der EU kommt Großbetrieben zugute, ungeachtet ihrer ökologischen Ausrichtung. Klimaexperten fordern aber seit Langem, die Agrarhilfen stärker auf ökologische Ziele auszurichten.

Es ist Zeit für die umwelt- und klimagerechte Kehrtwende in der Landwirtschaft; je stärker der Klimawandel für extreme Wetterlagen sorgt, umso nötiger wird die Anpassung. Einmalige Hilfen helfen der Agrarbranche nicht, sich der Zukunft zu stellen. Vor allem der Deutsche Bauernverband sollte sich der Wende in der Agrarpolitik nicht entgegenstellen. Helga Schneider-Ludorff, Oberursel