5 dinge, die wir diese woche gelernt haben
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1 Die Queen macht Diplomatie mit Broschen

Elizabeth II. hat in 66 Jahren als Königin so einige Kotzbrocken getroffen, nun also auch noch Donald Trump. Was die Queen von ihm hält, ist unbekannt, sie äußert sich nicht öffentlich politisch. Aber vielleicht mithilfe ihres Schmucks? An Trumps erstem Tag in Großbritannien trug Elizabeth jedenfalls die Brosche, die ihr die Obamas geschenkt hatten. Am zweiten Tag eine, die Queen Mum beim Staatsbegräbnis ihres Mannes George VI. trug – einem traurigen Anlass also. Und am dritten Tag war eine Brosche dran, die sie aus Kanada bekommen hatte. Es ist ein wenig Kaffeesatzleserei, but, well: God save the Queen!

2 Horst Seehofer kann noch erfolgreich sein

Eins hat der Innenminister durch sein kamikazehaftes Verhalten der vergangenen Wochen immerhin geschafft: seinen Intimfeind Markus Söder erheblich zu schwächen. Nur 38 Prozent der Bayern würden derzeit bei der Landtagswahl noch CSU wählen – ein historischer Tiefstand. Söders bayerische Regentschaft könnte eine kurze Episode bleiben.

3 Bayern wird Ungarn

Bleiben wir in Bayern. Am Sonntag soll in München unter dem Titel #ausgehetzt unter anderem gegen die CSU-Politik der Kälte demonstriert werden. Kirchen, Gewerkschaften, Frauenorganisationen, Promis, alle machen mit, auch die Münchner Kammerspiele. CSU-Stadtrat Manuel Pretzl schäumt – und droht dem Theater, fordert dienstrechtliche Maßnahmen und ein Verbot der Teilnahme des Theaters. Intendant Matthias Lilienthal spricht von einer „Orbanisierung der Politik“. Sein Vertrag wurde übrigens nicht über 2020 hinaus verlängert – auf Betreiben der CSU.

4 Deutschland ist in der Gegenwart angekommen

„Die CD stirbt“, titelte die FAZ diese Woche. Wir lächelten müde ob dieser uralt klingenden Meldung. Dabei ist sie tatsächlich aktuell. Denn erstmals wurde in Deutschland mehr Umsatz mit Musikstreaming erzielt als mit CD-Verkäufen. In Spotify-Schweden war das schon 2013 der Fall, die USA erreichten diesen Wendepunkt 2015. Jetzt also auch Deutschland.

5 Jens Spahn verdient auch mal Lob

Na bitte: Noch nicht mal ein halbes Jahr ist er Gesundheitsminister, schon trifft Jens Spahn (CDU) seine erste sinnvolle Entscheidung. Künftig sollen die Krankenkassen im Bedarfsfall die Kosten für Medikamente zur HIV-Prophylaxe (PrEP) übernehmen. Bislang mussten das NutzerInnen selbst zahlen, immerhin 50 bis 70 Euro pro Monat. Die Aids-Hilfe bezeichnet den Schritt als „Meilenstein für die HIV-Prävention“. Chapeau, Herr Spahn. Paul Wrusch