Reformationstag neuer Feiertag

Niedersachsen hat einen neuen Feiertag: Am 31. Oktober ist arbeitsfrei. Nicht alle finden das gut

Der niedersächsische Landtag hat den Reformationstag am 31. Oktober als neuen gesetzlichen Feiertag eingeführt. Das Parlament in Hannover billigte einen entsprechenden Gesetzentwurf am Dienstag mit 100 Ja-Stimmen bei 20 Gegenstimmen und 17 Enthaltungen.

Während die Mehrheit der Abgeordneten von SPD und CDU sowie die AfD-Fraktion für den Vorschlag stimmten, war die FDP dagegen. Alle grünen Abgeordneten enthielten sich der Stimme. Der 31. Oktober soll noch in diesem Jahr als Feiertag begangen werden.

Eine 14-köpfige Gruppe aus CDU- und einem SPD-Abgeordneten scheiterte mit dem Antrag, als Alternative den Buß- und Bettag wieder als gesetzlichen Feiertag einzuführen. Ebenso erging es einer weiteren Formation von sieben SPD-Abgeordneten und vier Grünen, die den Tag des Grundgesetzes am 23. Mai als neuen Feiertag vorgeschlagen hatten. Auch die Fraktion der Grünen konnte sich mit ihrem Anliegen nicht durchsetzen, statt eines neuen kirchlichen Feiertags zwei neue weltliche Feiertage einzuführen. Die FDP hatte einen weiteren Feiertag grundsätzlich abgelehnt.

Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) hatte im Herbst den Vorschlag gemacht, den Reformationstag zum neuen Feiertag zu machen. Ein weiterer Feiertag sei vertretbar, sagte er, da die südlichen Bundesländer mehr Feiertage hätten als der Norden.

Doch hatte es Kritik gegeben. So verwiesen Vertreter der jüdischen Gemeinden auf antisemitische Schriften Martin Luthers. Die katholische Kirche verbindet das Datum der Reformation mit der Kirchenspaltung.

Die Landesregierung favorisierte eine norddeutsche Lösung. Schleswig-Holstein und Hamburg haben den Reformationstag bereits zum Feiertag gemacht, die Bremer Bürgerschaft will am Donnerstag entscheiden. (dpa)