Sommerfest im Schatten der Kürzungen

Martinshof feiert Jubiläum der Betriebsstätte Westerdeich. Doch es drohen Einsparungen

Bremen taz ■ Gemischte Gefühle beim Martinshof: Die Betriebsstätte Westerdeich in Woltmershausen hat gestern ihr 25-jähriges Jubiläum mit einem großen Sommerfest gefeiert. In die Freude über die Erfolge der Einrichtung mischten sich jedoch Befürchtungen angesichts drohender Kürzungen.

In den Werkstätten und der Schneiderei finden 230 Menschen mit Behinderungen einen Arbeitsplatz. Außerdem erhalten sie hier professionelle Betreuung. Die mit der Arbeit erwirtschafteten Gewinne werden als Lohn an die Beschäftigten ausgezahlt. Durch Berufsbildung und Kooperationen mit Unternehmen ist es der Arbeitsstätte gelungen, einige Mitarbeiter in Festanstellungen außerhalb der Einrichtung zu vermitteln. Finanziert wird die Betriebsstätte durch Kostensätze, die der Staat für jeden Mitarbeiter zahlt. Doch die Zukunft ist ungewiss: Nachdem der Kostensatz schon seit Jahren eingefroren ist, wird nun aufgrund der Sparmaßnahmen im Sozialbereich über eine Reduzierung nachgedacht. Zusammen mit dem Einbruch des Marktes für Textilien bringt das die Einrichtung in Bedrängnis. Betriebsstättenleiter Alber Struthoff: „Wir sind verpflichtet, jedem Menschen mit Behinderung, der zu uns will, einen Platz zu geben. Sparen können wir nur am Personal. Das wäre schlimm, weil es dann weniger Betreuung gäbe.“ ace