Die A 281 ist auch zu laut

Die „Bürgerinitiative für eine menschengerechte Autobahn A 281“ formuliert Einwendungen gegen das Lärmschutzgutachten

Von Klaus Wolschner

Die „Bürgerinitiative für eine menschengerechte Autobahn A 281“ lässt nicht locker – in der kommenden Woche wird sie ihre Einwendungen gegen das Lärmgutachten offiziell dem Umweltsenator zukommen lassen. 21 Haushalte sollen Lärmschutzfenster bekommen, hatte Jörn Kück, dessen Büro „Degis“ die Planungen für den Bausenator macht, mitgeteilt. Es gebe viele Anwohner, die durch den Bauabschnitt 2/2 in Huckelriede auf eine Entlastung vom Lärm hoffen können, aber auch einige, für die eine Zunahme prognostiziert wird.

Das sieht die Bürgerinitiative (BI) anders. Die Prognose beziehe sich nur auf die Verkehrsdaten bis 2025, so lautet ihre Kritik. Die vollen Auswirkungen eines geschlossenen Autobahnrings werden aber erst später eintreten, deshalb hatte auch der Bremer Verkehrssenator früher einmal einen Prognosezeitraum bis 2030 als angemessen bezeichnet. Und warum wird in dem Gutachten als Grenzwert eine „Überschreitung der Schwelle der Gesundheitsgefährdung von 70/60 dB(A) Tag/Nacht im Gesamtlärm“ angenommen – während der offizielle Bremer Lärmaktionsplan von 2014 einen Wert von 65/55 dB(A) als zumutbare Obergrenze angibt? Der Unterschied ist gewaltig – zehn dB-Punkte entsprechen der Halbierung des Lärms im menschlichen Ohr.

Und schließlich: Warum berücksichtigt das Gutachten nicht den erwarteten Lärm durch den Anschlusszubringer nach Brinkum, die sogenannte B6n? Das hatte, so die BI, sogar das Bundesverwaltungsgericht gefordert. Noch in diesem Jahr soll der Planfeststellungsbeschluss erfolgen, an dem die Behörde seit Jahren arbeitet.

Aber die Bürgerinitiative plant, dagegen wieder vor Gericht zu gehen – das unzureichende Lärmgutachten ist nur eines von mehreren Argumenten. Insgesamt hält die BI den gesamten derzeit in Planung befindlichen Bauabschnitt 2/2 für unverhältnismäßig – nicht nur, weil durch die Sperrung der Unterführung der Neuenlander Straße in Kattenturm ein „Baustellenchaos“ droht. Für 150 Millionen Euro Kosten gebe es kaum positive Auswirkungen für den Verkehr, argumentiert die BI – das Geld solle lieber dafür ausgegeben werden, die Entlastungsstraße B6n nach Brinkum unter der Landebahn des Flughafens hindurchzuführen. Von dieser Idee, so vermutet die BI, „haben sich die Planer stillschweigend verabschiedet“, obwohl der rot-grüne Senat wie die Bürgerschaft beschlossen hatten, dass es die einzig akzeptable sei.