Rock-Gott, Technik-Nerd

Einmal verneigen bitte: John Cale gründete vor unzähligen Jahren gemeinsam mit Lou Reed die „Mutter aller Gitarren-Pop-Bands“, Velvet Underground. Seitdem hat er ganze Musikgenerationen beeinflusst, wurde mit Preisen überhäuft – und schaut endlich auch mal wieder in Berlin vorbei. Um 20 Uhr können ihm seine Fans in Kreuzberg in der Passionskirche huldigen. Im Gepäck hat der mittlerweile 70-jährige Waliser sein neues Album „Shifty Adventures in Nookie Wood“, das er alleine zusammengeschraubt hat – Alter schützt nicht vor Technik-Nerd. Nur beim treibenden Opener „I Wanna Talk 2 U“ ließ er sich von Brian Burton alias Danger Mouse unterstützen. Das Album ist düster, eingängig, melancholisch, Cale geigt und verfremdet seine Stimme – all das auch heute in der Passionskirche. MAG

■ John Cale: Passionskirche, Marheinekeplatz, Dienstag 20 Uhr