Auf der richtigen Welle

15 Jahre nach der Senderfusion blickt der RBB positiv in die Zukunft

„Mehr vor Ort in Brandenburg, verrückter in Berlin“ – so fasst RBB-Intendantin Patricia Schlesinger die Wünsche von Zuschauern und Zuhörern aus der Region an den Sender zusammen. 15 Jahre nach seiner Gründung spürt der Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) einen wachsenden Zuspruch von den Beitragszahlern, trotz knapperer Kassen und einem veränderten Medienkonsum.

Das Dritte Programm sei längst nicht mehr das Schlusslicht unter den ARD-Regionalangeboten und bewege sich „im gesunden Mittelfeld“, sagte Schlesinger am Donnerstag. Die Klammer für die Menschen in Stadt und Land sei das Informations- und Kulturangebot im Fernsehen und den sechs Radiowellen. Mit dem ARD-„Mittagsmagazin“ aus Berlin sei der RBB im Ersten Programm „sichtbarer“ geworden.

Sendungen wie die jüngste RBB-Diskussionsrunde vor Ort aus Cottbus nach den Protesten gegen Flüchtlinge sollen kein Einzelfall bleiben, kündigte Programmdirektor Jan Schulte-Kellinghaus an. In solchen Sendungen würden Menschen zu Wort kommen, die sonst nicht immer im Programm präsent seien, sagte Schlesinger.

Der RBB, der 2003 aus der Fusion des Senders Freies Berlin (SFB) und des Ostdeutschen Rundfunks Brandenburg (ORB) hervorging, wolle das Publikum in der Region enger an sich binden – „ein Freund sein, den man gerne bei sich hat“, beschrieb die Intendantin das Selbstverständnis. „Wir müssen zeigen, warum wir Geld bekommen.“ 2017 lag die Durchschnittsquote bei 5,9 Prozent, im laufenden Monat stieg sie auf 6,4 Prozent. Allerdings dürfe man bei Quotendellen nicht nervös werden.

In den kommenden Monaten plant der RBB eine 30-teilige Doku-Reihe „Berlin – Schicksalsjahre einer Stadt“ und die Serie „Die Heiland“ für die ARD über eine blinde Anwältin. (dpa)