DIE KLEINE WORTKUNDE

Viele Angriffe hat die wohl bekannteste Torrentplattform der Welt – Pirate Bay – erdulden müssen: 2006 wurden ihre Server von der Polizei beschlagnahmt, drei Jahre später trennte ihr der Internetanbieter die Verbindung und ihre Betreiber wurden zu Haftstrafen verurteilt, weitere Attacken von Strafverfolgern und Urheberrechtsschützern folgten.

Beim früheren Provider gab es erst vor kurzem eine Razzia der Polizei. Daraufhin wurden mehrere Torrentplattformen unschädlich gemacht. Jetzt zieht Pirate Bay um – in die CLOUD. Die Betreiber sagen, man werde die eigenen Daten so stark verschlüsseln, dass sie sehr schwer zu identifizieren sind. Aber was ist eigentlich eine Cloud? Cloud ist erst einmal nur das englische Wort für Wolke. Cloud-Computing bedeutet, dass Hard- und Software auf mehrere Orte und Anbieter verteilt werden. Die Daten von Pirate Bay beispielsweise werden künftig nicht mehr auf den Computern nur eines Betreibers liegen, wo sie mit nur einer Durchsuchung gefunden werden können. Sondern auf Computern überall auf der Welt. Den Platz für diese Daten kann man bei verschiedenen Firmen mieten. Ein eigener lokaler Server ist dann nicht mehr nötig. Pirate Bay liegt nun auf den Servern von Cloud-Anbietern. Die wissen selbst nicht, wer sich da bei ihnen eingenistet hat – hofft zumindest Pirate Bay.

Die Piratenbucht hüllt sich also in nebligen Dunst. Mal sehen, ob die Hüter des Gesetzes künftig noch zu ihr finden. JUM